Unterhaltung

House-Legende stirbt an Covid-19 Paul Johnson ist tot

Johnson wurde 50 Jahre alt.

Johnson wurde 50 Jahre alt.

(Foto: Paul Johnson / Facebook)

Als Anfang der 1990er-Jahre in Chicago die zweite House-Welle anrollt, ist Paul Johnson von Anfang an mit dabei. Mit "Get Get down" gelingt ihm 1999 ein Welthit, sein Stil prägt Generationen von Musikern. Jetzt ist der DJ und Produzent, der an den Rollstuhl gefesselt war, gestorben.

Paul Johnson ist tot. Der US-amerikanische House-DJ und Produzent, der unter anderem durch seinen Hit "Get Get Down" auch abseits der Klub-Szene bekannt wurde, ist am 4. August in einem Krankenhaus in Evergreen Park im US-Bundesstaat Illinois verstorben. Er wurde 50 Jahre alt. Das berichtete zunächst das Musikmagazin "5 Magazine" unter Berufung auf Angaben der Tante des Verstorbenen. Auf Johnsons Facebook-Seite wurde dies später bestätigt.

Offenbar ist Johnson an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Am 18. Juli hatte er bei Instagram einen Clip gepostet, in dem er erklärte, dass er an Covid-19 erkrankt sei. Der DJ ist darin in einem Krankenhausbett zu sehen. Er fühle sich sehr schwach. Zwei Tage später veröffentlichte Johnson ein weiteres kurzes Video, das ihn mit einer Beatmungsmaske zeigt. Im beigefügten Kommentar erklärte er, dass sich seine Lage noch verschlechtert habe. Er werde nun verlegt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen.

Johnson, der in Chicago geboren wurde, galt als eine Ikone der House-Szene. Schon mit 13 Jahren hatte er begonnen, Platten aufzulegen und später auch Musik zu produzieren. 1987 wurde er bei einem Unfall mit einer Schusswaffe schwer verletzt, sodass er sich für eine Karriere als Musiker entschied, statt sich wie geplant beim Militär zu verpflichten. Als Spätfolge der Verletzung musste ihm 2003 ein Bein amputiert werden. Sein zweites Bein verlor er 2010 bei einem Verkehrsunfall.

Johnsons musikalische Karriere ging ungeachtet der gesundheitlichen Einschränkungen weiter, er legte auf der ganzen Welt auf, produzierte und remixte, unter anderem für Destiny's Child und DAF. Daft Punk nannten Johnsons Name auf ihrem Debütalbum in ihrem Track "Teachers" an erster Stelle. Dass er selbst im Rollstuhl hinter den Decks saß, während er andere zum Tanzen brachte, spielte für Johnson keine Rolle. Es gehe ihm nur um die Musik, sagte er in einem Interview. "Ich denke nie an mich, wenn ich auflege. Nur an die Leute, die tanzen".

Quelle: ntv.de, ino/spot

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