Unterhaltung

Missbrauchsvorwürfe gegen Sänger R. Kellys Manager drohte wohl mit Schießerei

R.Kelly sitzt seit Sommer 2019 in Haft, mehrere Anträge auf eine vorzeitige Entlassung wurden bisher abgelehnt.

R.Kelly sitzt seit Sommer 2019 in Haft, mehrere Anträge auf eine vorzeitige Entlassung wurden bisher abgelehnt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dem US-Musiker R. Kelly wird seit vielen Jahren sexueller Missbrauch von jungen Frauen vorgeworfen, eine Gerichtsverhandlung steht bevor. Sein Manager arbeitet derweil offenbar daran, den Sänger zu unterstützen. Mit kriminellen Mitteln. Dem Mann droht nun selber eine Haftstrafe.

Der ehemalige Manager des in Haft sitzenden Sängers R. Kelly ("I Believe I Can Fly") soll 2018 einem Kino mit einer Schießerei gedroht haben, falls dort eine kritische Dokumentation über den Sänger gezeigt würde. Donnell Russell soll im Dezember des Jahres im NeueHouse-Kulturclubhaus angerufen und auf die Absage der Vorführung von "Surviving R. Kelly" ("R. Kelly überleben") gedrängt haben, einer Dokumentation zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den Sänger. Das teilte die Staatsanwaltschaft in New York mit.

Das Event, zu dem auch einige der mutmaßlichen Opfer Kellys kommen sollten, wurde seinerzeit abgesagt und das Gebäude evakuiert. Dem Ex-Manager drohten nun bis zu fünf Jahre Haft, hieß es weiter. Es ist nicht der erste Vorwurf gegen Russell. Bereits am Mittwoch hatten die Ermittler erklärt, ihn und zwei weitere Männer festgenommen zu haben, weil sie mutmaßliche Missbrauchsopfer von Kelly bedroht haben sollen. Russell und die anderen Verdächtigen im Alter von 31 und 37 Jahren sollen unter anderem ein Auto angezündet und die Mutter von einer der Zeuginnen telefonisch bedroht haben.

"Ziehen Sie den Stecker, oder Sie werden entlarvt"

Anfang der Woche war Russell vor dem Bundesgericht in Brooklyn angeklagt worden, ein mutmaßliches Kelly-Opfer und seine Mutter belästigt zu haben, nachdem die Frau eine Klage gegen Kelly eingereicht hatte. Die Behörden gaben an, dass Russell einen Brief mit ausgeschnittenen Nacktfotos der Frau an ihren Anwaltgeschickt und sie später in einer Textnachricht gewarnt habe: "Ziehen Sie den Stecker, oder Sie werden entlarvt."

Nachdem der US-Sender Lifetime die dreiteilige Dokuserie im Januar 2019 gezeigt hatte, beendete die Plattenfirma RCA die Zusammenarbeit mit dem früheren Musik-Superstar. Er sitzt seit vergangenem Sommer in Chicago in Haft. Dort sowie in New York und Minnesota liegen lange Anklageschriften gegen ihn vor - unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger.

Der Musiker beteuert seine Unschuld und hat bereits mehrfach auf nicht schuldig plädiert. Die Vorwürfe des Missbrauchs Minderjähriger und erwachsener Frauen reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. Der Prozess gegen ihn ist wegen der Corona-Krise zunächst auf den Herbst verschoben worden. Mehrere Anträge auf vorzeitige Haftentlassung wurden abgelehnt.

Der Musiker galt mit rund 50 Millionen verkauften Alben und zahlreichen Auszeichnungen jahrelang als einer der erfolgreichsten R&B-Künstler. Bei einer Verurteilung drohen ihm wohl bis zu 70 Jahre Haft.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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