Tod des Drummers ausgenutzt? Slipknot haben Klage am Hals
30.12.2023, 17:17 Uhr Artikel anhören
Von 1995 bis 2013 war Nathan Jonas "Joey" Jordison der Drummer von Slipknot, 2021 erlag er dann einer neurologischen Krankheit. Nun wird die Band in seinem Namen verklagt.
(Foto: imago images/MediaPunch)
Die Band Slipknot wird vom Nachlassverwalter ihres verstorbenen Ex-Schlagzeugers Joey Jordison verklagt. Der Metal-Band wird unter anderem vorgeworfen, sie habe den Tod des Drummers instrumentalisiert, um mit ihm Promotion für ihr neues Album zu machen.
Die Metal-Band Slipknot muss sich erneut mit einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit auseinandersetzen: Der Nachlassverwalter des 2021 verstorbenen Joey Jordison, Mitgründer und ehemaliger Schlagzeuger, verklagt die Band rund um Frontmann Corey Taylor. Der Vorwurf: Slipknot hätten sich an dem Eigentum von Jordison bereichert und seinen Tod ausgenutzt, um mitunter die Plattenverkäufe anzukurbeln.
2013 stieg Jordison bei Slipknot aus - ob freiwillig oder nicht, wurde öffentlich nie vollständig geklärt. Fakt ist nur: Der Musiker litt an der seltenen Rückenmarkserkrankung Transverse Myelitis und konnte sein linkes Bein nicht mehr richtig bewegen.
Die Band stellte infolgedessen seinen Ausstieg als freiwillige Entscheidung dar. Der Drummer widersprach dieser Schilderung jedoch öffentlich und behauptete, dass er skrupellos aus der Band geschmissen worden sei. 2021 starb Jordison überraschend im Alter von nur 46 Jahren im Schlaf.
Slipknot weisen Vorwürfe zurück
In der Klage wird nach Informationen des US-Portals "TMZ" behauptet, dass sich das 2022er-Album "The End, So Far" nicht gut verkauft habe, weswegen man den Tod Jordisons instrumentalisiert habe, um die Erlöse zu erhöhen. So habe man unter anderem behauptet, dass die Verarbeitung des Todes von Jordison während der Produktion der Platte eine große Rolle gespielt habe. Das Album wurde dem verstorbenen Drummer später auch öffentlich gewidmet.
All das sei jedoch nur eine Inszenierung gewesen, heißt es in der Klage. Taylor und Co. hätten sich nach Jordisons Tod auch nicht, wie angegeben, bei dessen Familie gemeldet, um ihr Beileid auszudrücken. Jordison behauptete zu Lebzeiten, Slipknot hätten ihn per E-Mail aus der Band geschmissen.
Der Drummer und die verbliebenen Slipknot-Mitglieder sollen sich zumindest darauf geeinigt haben, dass sein Eigentum - unter anderem sein Schlagzeug-Equipment - ihm zurückgegeben werde. Laut Klage befinden sich jedoch noch immer "mindestens 22 Gegenstände" im Besitz der Band. Darunter auch Masken, die die Band bei Live-Auftritten trägt, und Jordisons Adidas-Turnschuhe. Einige dieser Gegenstände seien auch Teil einer Wanderausstellung, die an verschiedenen Orten von Slipknot präsentiert werde.
Slipknot haben auf die Vorwürfe reagiert und bestreiten diese. Die Anwälte der Band beantragten, die Klage abzuweisen.
Quelle: ntv.de, mes/spot