"Dumm", "Trottel", "Rotzgören" Sophia Thomalla knöpft sich Klima-Aktivisten vor
25.10.2022, 13:17 Uhr
Hält nichts von den radikalen Klimaschutz-Protesten: Sophia Thomalla.
(Foto: picture alliance/dpa)
Um für den Klimaschutz zu demonstrieren, kleben sich Aktivistinnen und Aktivisten auf die Straße oder bewerfen Gemälde mit Kartoffelbrei. Einige mögen Verständnis dafür haben, anderen geht der radikale Protest deutlich zu weit. So wie Sophia Thomalla.
"Lange darüber nachgedacht, ob ich dem Thema überhaupt die Aufmerksamkeit schenken möchte, da es genau das ist, was sie möchten", eröffnet Sophia Thomalla einen langen Post auf ihrer Instagram-Seite. Schließlich nimmt sich die 33-Jährige dann aber doch der Sache an - "mit einer Grußkarte, die sich gewaschen hat".
Es geht um den Klimaschutz. Genau genommen um die Aktionen, mit denen die angebliche "Letzte Generation" in jüngster Zeit immer radikaler auf ihr Anliegen aufmerksam macht. Damit, dass sich Demonstrantinnen und Demonstranten selbst auf viel befahrenen Straßen festklebten und so den Verkehr zum Erliegen brachten, hat es angefangen. Nun legten die Aktivistinnen und Aktivisten mit Tomatensuppen- und Kartoffelbrei-Angriffen auf Kunstwerke von Vincent van Gogh und Claude Monet in London und Potsdam nach.
"Man kann für den Klimaschutz sein und trotzdem Respekt vor der Arbeit verstorbener Künstler haben", echauffiert sich darüber Sophia Thomalla. "Sich über den Hunger der Welt beschweren, aber dann mit Kartoffelbrei um sich schmeißen. Was für eine Doppelmoral", legt sie nach.
"Dumm wie die Nacht finster"
Man könne auch für den Klimaschutz sein "und trotzdem nicht das hart arbeitende Volk verärgern, indem ich mich wie ne beleidigte Leberwurst auf die Straßen klebe", schreibt Thomalla den Aktivistinnen und Aktivisten weiter ins Stammbuch. "Sie erwarten Respekt für ihre Sache, indem sie sich respektlos verhalten", analysiert sie und kommt zu dem Schluss: "Das ist so dumm wie die Nacht finster."
Sie frage sich, weshalb die Gesetzesverstöße im Namen des Klimaschutzes nicht richtig bestraft würden, erklärt Thomalla und ergänzt: "Es ist so unglaublich schade, weil der Ansatz eigentlich kein schlechter ist. Es gibt eine Klimakrise, und sie schaden den eigentlichen Klimaaktivisten, die gute Absichten haben, mit ihrem Rotzgörenverhalten immens. Das ist keine Basis für ein Gespräch, sich auf die Straße zu schmeißen oder mit Essen um sich zu schmeißen."
"Nicht zu Ende gedacht"
Dass - wie ihr Post ja nun belegt - mit den Aktionen Aufmerksamkeit erzeugt werde, lässt Thomalla als Argument nicht gelten. Das bringe nichts, "wenn darauf keine Taten folgen. Das ist nicht zu Ende gedacht. Niemand lässt sich so auf ein Gespräch ein." In ihrer Instagram-Story geht die Moderatorin und Influencerin noch einmal deutlich mit den Aktivistinnen und Aktivisten ins Gericht. "Trottel", entfährt es ihr da.
Schließlich hat Thomalla noch einen mehr oder weniger praktikablen Tipp auf Lager: "Ich würde das nächste Mal die Klimakleber einfach dort lassen, wo sie sich hingeklebt haben. Die Polizei höflichst bitten umzuleiten und einfach warten. Glaubt mal … das Problem löst sich von alleine."
Ein anderer hatte zuletzt mehr Verständnis für die radikalen Klimaschutz-Proteste geäußert. So erklärte der Musiker und "Live Aid"-Initiator Bob Geldof mit Blick auf einen Tomatensuppen-Wurf auf ein berühmtes Vincent-van-Gogh-Gemälde in London: "Die Klimaaktivisten haben zu 1000 Prozent recht. Und ich unterstütze sie zu 1000 Prozent." Schließlich sei das Bild nicht beschädigt worden. Die Aktion sei lediglich lästig gewesen. "Und lästig ist ganz gut", so Geldof.
Quelle: ntv.de, vpr