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"Babylon Berlin"-Star lief mit Volker Bruch verteidigt "Querdenker"-Demo

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Will seine Meinung gegen die Maskenpflicht sagen dürfen: Volker Bruch

(Foto: picture alliance/dpa)

Als im Frühjahr Filmschaffende unter #allesdichtmachen fragwürdige Videos zum Thema Corona veröffentlichen, sorgt das für heftige Kritik. Einige der Beteiligten distanzieren sich von der Aktion, nicht so Volker Bruch. Er ist am Wochenende sogar selbst bei der verbotenen Demo in Berlin unterwegs.

Volker Bruch war im April einer von mehr als 50 Filmschaffenden, die sich an der Video-Aktion #allesdichtmachen beteiligten. In den Clips kritisierten er und Kollegen wie Jan Josef Liefers und Ulrich Tukur die aktuelle Corona-Politik und verspotteten die Maßnahmen. Es kam zu einer hitzigen Debatte über diese Art der "Satire", wie die Verantwortlichen die Aktion verstanden wissen wollten. Recht schnell aber ruderten einige der beteiligten Künstler daraufhin zurück, unter ihnen Meret Becker, Heike Makatsch und Ulrike Folkerts.

Volker Bruch hingegen steht bis heute zu der Aktion. Und nicht nur das. In der Folge macht er mit weiteren, dem Milieu der sogenannten "Querdenker" nicht fernen Aussagen von sich reden. Unter anderem wurde bekannt, dass er am Set der erfolgreichen Serie "Babylon Berlin", in der er die Hauptrolle des Gereon Rath spielt, grundsätzlich auf das Tragen einer Maske verzichtet - angeblich mit ärztlichem Attest und sehr zum Unmut seiner Kollegen. Wenig später wurde zudem öffentlich, dass er sich für eine Mitgliedschaft bei der rechtsoffenen "Querdenker"-Partei Die Basis interessiert hatte.

Nun ist er wohl noch einen Schritt weitergegangen, wie zunächst der "Tagesspiegel" berichtete. Am vergangenen Sonntagabend saß der 41-Jährige im Studio des Arztes Paul Brandenburg, aus dem die Sendung "Cancel Culture, Framing und Videos" via Youtube gesendet wurde. Am selben Wochenende zogen Tausende Corona-Skeptiker und Impfgegner trotz Demo-Verbots durch Berlin. Und auch Bruch selbst war offenbar einer von ihnen.

"Tolle Stimmung" in Berlin?

In dem Gespräch mit Brandenburg beklagte Bruch das Verbot der Demos durch das Oberverwaltungsgericht. Schließlich hatte der Christopher Street Day eine Woche zuvor auch stattfinden dürfen. In einer Demokratie müsse jeder die Gelegenheit haben, "zu sagen, was man denkt".

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Im Rahmen der Proteste kam es immer wieder zu Ausschreitungen, weil Demonstranten versuchten, Straßensperren zu durchbrechen. Die Polizei nahm mehr als 600 Teilnehmer fest. Bruch aber beobachtete offenbar etwas anderes und nannte es eine "tolle Stimmung". Die Gewalt sei ausschließlich von der Polizei ausgegangen, bei den Demonstranten habe es sich unter anderem um "links geprägte Hippies" gehandelt. Die zwei befürchteten, das Engagement bei den Protesten könne "in die rechte Ecke gestellt" werden. Es sei doch um Begriffe wie Freiheit, Grundgesetz und Selbstbestimmung gegangen, so Bruch weiter.

Am Sonntag dann warb das vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte Magazin "Compact" auf Telegram zudem mit einem Bild von Volker Bruch - Seite an Seite mit dem Verschwörungsideologen Anselm Lenz. Der hat in seiner Hand eine Ausgabe der "Querdenker"-Zeitung "Demokratischer Widerstand", auf die Bruch lächelnd deutet. Zu lesen ist dort von einem "Maskenregime", dessen "ausgemachtes Ziel (...) die Transformation der Demokratie in eine Diktatur" sei.

Quelle: ntv.de, nan

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