Panorama

Hochwasserscheitel kommt abendsBehörde warnt vor Sturmflut in Hamburg

22.10.2021, 11:25 Uhr
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Romantisch, aber auch gefährlich: Die Brücke am alten Fischmarkt in St. Pauli war bereits am Donnerstag beinahe überflutet. (Foto: picture alliance/dpa)

Tief "Hendrik II" zieht ab, in weiten Teilen von Deutschland ist der erste Herbststurm des Jahres überstanden. Im Norden allerdings sind weitere Sturmböen möglich. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt eindringlich.

In weiten Teilen des Landes hat sich die Sturmlage beruhigt, aber vor allem im Norden sorgt Tief "Hendrik II" weiter für Ungemach. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor einer Sturmflut am frühen Abend. Der Hochwasserscheitel werde gegen 18.42 Uhr am Pegel St. Pauli mit einer Höhe von 3,40 bis 3,90 Metern über Normalhöhennull erwartet, erklärt die Behörde. Den Angaben zufolge entspricht dieser Pegel 1,25 Meter bis 1,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Die ausdrückliche Warnung des BSH: Meiden Sie das betroffene Gebiet.

Der Sturm hatte am Donnerstag vielerorts für Unfälle, Verletzungen und auch einen Todesfall gesorgt. In der brandenburgischen Uckermark starb ein Lokführer. Er wurde nahe Templin von einem Baum erschlagen, als er Äste von den Gleisen räumen wollte. Über Nacht zog Tief "Hendrik II" in Richtung Skandinavien weiter. Vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands drohen weitere Sturmböen oder einzelne Gewitter.

In Hamburg hatte bereits am Donnerstag eine Sturmflut den Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. In der Nacht zum Freitag seien auch an der nordfriesischen Küste deutlich erhöhte Wasserstände gemessen worden, sagte eine BSH-Sprecherin. Die höchsten Werte wurden demnach am Eidersperrwerk und in Husum erreicht.

Erinnerungen an 1962 werden wach

In Nordfriesland mussten am Donnerstagnachmittag mehrere Menschen aus dem Wasser gerettet werden. So war eine Familie in St. Peter-Ording auf einer vorgelagerten Sandbank vom steigenden Wasser überrascht und eingeschlossen worden. Sie wurde mit einem Luftkissenboot zurück an Land gebracht. In Westerhever waren zwei Menschen ebenfalls von der Flut überrascht worden. Sie standen bereits knietief im Wasser, als sie von Feuerwehr und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Sicherheit gebracht wurden.

Sturmfluten sind in Norddeutschland keine Seltenheit. Vor allem die große Sturmflut von 1962 ist vielen Menschen bis heute in traumatischer Erinnerung geblieben. Damals waren in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 340 Menschen ums Leben gekommen, 315 Menschen allein in Hamburg.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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