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Zwei Kinder totgefahren Mehrjährige Haftstrafen für Raser in Niedersachsen

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Die beiden Angeklagten (vorne links und oben Mitte) sitzen im Gerichtssaal im Landgericht Hannover.

Die beiden Angeklagten (vorne links und oben Mitte) sitzen im Gerichtssaal im Landgericht Hannover.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei einem illegalen Autorennen bei Barsinghausen wird das Auto einer unbeteiligten Familie gerammt, zwei Kinder sterben. Nun werden die beiden Raser zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Eltern der Getöteten hatten auf ein härteres Urteil gehofft.

In einem Prozess um ein illegales Autorennen in Niedersachsen, bei dem zwei Kinder getötet wurden, hat das Landgericht Hannover die beiden Unfallverursacher zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Eine 40-jährige Autofahrerin verurteilte es nach Angaben einer Gerichtssprecherin unter anderem wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge zu sechs Jahren Gefängnis, einen 40-jährigen Autofahrer wegen desselben Vorwurfs zu vier Jahren Haft.

Im Februar vergangenen Jahres hatte sich die Frau mit dem anderen Autofahrer auf einer Landstraße bei Barsinghausen laut Anklage während eines waghalsigen Überholmanövers bei hohem Tempo ein Rennen geliefert. Das Auto der auf der Gegenfahrbahn dahinrasenden Angeklagten stieß mit dem Wagen einer Familie zusammen, zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren kamen ums Leben.

Frau ursprünglich wegen Mordes angeklagt

Die Frau war ursprünglich wegen Mordes angeklagt. Dieser Vorwurf wurde aber nach dem Ende der Beweisaufnahme auch von der Staatsanwaltschaft nicht mehr aufrechterhalten. Laut Sprecherin kam das Gericht am Ende ebenfalls zu der Überzeugung, dass der Beschuldigten nicht nachzuweisen war, dass sie trotz rücksichtsloser Fahrweise einen auch mit hoher Eigengefährdung verbundenen Frontalzusammenstoß und damit den Tod anderer Menschen willentlich in Kauf genommen hatte.

Laut Gerichtssprecherin unterschied sich die rechtliche Ausgangslage aufgrund der Unfallsituation von der in Strafprozessen gegen Raser, die bei illegalen Autorennen in innerstädtischen Bereichen Fußgänger oder Radfahrer erfassen. Dabei hatte es in der Vergangenheit bereits Verurteilungen wegen Mordes gegeben.

Die Eltern der getöteten Brüder traten im Prozess als Nebenkläger auf. "Ich habe mit mindestens zehn Jahren gerechnet", sagte der Vater. "Die kommen nach sechs Jahren raus und können wieder mit ihren Kindern spielen, ich habe mein ganzes Leben meine Kinder verloren." Seine Frau brach in Tränen aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa

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