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"Nach langer Krankheit" Ex-Oberbefehlshaber der russischen Invasionstruppen ist tot

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Putin zeichnete Gennadi Schidko für seine Verdienste in Syrien 2017 im Kreml aus.

Putin zeichnete Gennadi Schidko für seine Verdienste in Syrien 2017 im Kreml aus.

(Foto: picture alliance / Alexei Nikolsky/TASS/dpa)

Im Mai 2022 übernimmt Gennadi Schidko den Posten des Oberbefehlshabers der russischen Truppen in der Ukraine, der für viele Militärs zum Schleudersitz wird. Wie etwa für "General Armageddon". Schidko kann den Posten auch nur kurz halten. Nun wird von seinem Tod berichtet.

Der Generaloberst und ehemalige stellvertretende russische Verteidigungsminister, Gennadi Schidko, ist "nach langer Krankheit" im Alter von 57 Jahren gestorben. Das teilte der Gouverneur der Region Chabarowsk, Michail Degtjarjow auf Telegram mit. Schidko hatte Ende Mai 2022 für mehrere Monate die Leitung der russischen Verbände in der Ukraine übernommen und folgte damals auf General Alexander Dwornikow, der im April 2022 von Putin zum Oberbefehlshaber ernannt wurde. Dwornikow kommandierte die russischen Truppen in Syrien von September 2015 bis Juni 2016, insbesondere für das brutale Vorgehen gegen Zivilisten bei dem Bombardement von Aleppo brachte ihm den Beinamen "Schlächter von Syrien" ein. Seit seiner Ablösung durch Schidko gilt Dwornikow als verschollen.

Schidko war zuvor auch Stabschef der russischen Streitkräfte in Syrien und landete im März 2022 auf der Sanktionsliste der USA. Er konnte seinen Posten jedoch nicht lange halten. Denn nur einen Monat nach seiner Einsetzung im Mai wurde er zum Chef des Militärbezirks Ost degradiert. Im Oktober 2022 hatte Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu dann verkündet, dass General Sergei Surowikin, Spitzname "General Armageddon", Schidkos Position übernommen habe.

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Im Januar 2023 war dieser seinen Job aber auch los und wie von Schoigu verkündet, folgte Generalstabschef Waleri Gerassimow. Surowikin übernahm fortan den Posten des Vize-Generalstabschefs, allerdings ist er seit dem Wagner-Aufstand offenbar in Ungnade gefallen und nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Ihm wird unterstellt, ein Verbündeter des im Exil lebenden Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin zu sein. Nach dem Söldner-Aufstand berichtete die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungskreise, dass Washington versucht herauszufinden, ob Surowikin Prigoschin bei der Planung der Rebellion geholfen habe.

Wie "Politico" nun mit Bezug auf russische Militärblogger und lokale Medien berichtet, befindet sich "General Armageddon" mittlerweile im Hausarrest und wurde seiner Führungsrolle im russischen Militär enthoben. Wie aus dem Blog "VChK-OGPU" zitiert wird, "gibt es keine offizielle Untersuchung, aber Surowikin verbrachte lange Zeit in der Schwebe und beantwortete unangenehme Fragen." Dem General sei geraten wurden, unter dem Radar zu bleiben, damit er "vergessen" werde.

Quelle: ntv.de, ysc

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