Politik

Mehrmonatige Lieferverzögerung Kiew muss auf F-16-Jets länger warten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Wolodymyr Selenskyj und Mette Frederiksen nahmen im August 2023 in einem F-16-Kampfjet Platz.

Wolodymyr Selenskyj und Mette Frederiksen nahmen im August 2023 in einem F-16-Kampfjet Platz.

(Foto: picture alliance / Ritzau Scanpix)

Eigentlich sollen schon zum Jahresanfang erste dänische F-16 in der Ukraine zum Einsatz kommen. Doch jetzt muss Kopenhagen zurückrudern. Noch seien nicht alle Bedingungen erfüllt, heißt es. Die britischen Geheimdienste weisen darauf hin, wie wichtig Kampfflieger im Kriegsland sind.

Die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine verzögert sich um bis zu sechs Monate. Es werde nun erwartet, dass die sechs Maschinen erst im zweiten Quartal in das von Russland angegriffene Land geschickt werden können, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen der Zeitung "Berlingske" mit. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte bei der Bekanntgabe der Pläne im Sommer die Hoffnung geäußert, die Kampfjets könnten um den Jahreswechsel herum geliefert werden.

Allerdings sind einige Bedingungen für den Einsatz der F-16 noch nicht erfüllt, wie es nun vom Verteidigungsministerium hieß. Dabei gehe es etwa um die Ausbildung der ukrainischen Piloten. Der Zeitplan hängt von Faktoren wie dem Material und den Wetterbedingungen ab. Derzeit werden sechs ukrainische Piloten in Dänemark ausgebildet. Experten weisen darauf hin, dass die Pilotenausbildung nur ein Teil ist, der für einen erfolgreichen Einsatz gelingen muss. Auch Mechaniker und anderes Bodenpersonal müssten geschult werden. Es gehe auch um Logistikketten für Munition und Ersatzteile sowie die physischen Bedingungen auf den Flugplätzen.

Dänemark hatte als einziges Mitglied der sogenannten F-16-Koalition aus Ländern, die der Ukraine die Jets versprochen hatten, ein Datum für die Übergabe genannt. Insgesamt hatte Regierungschefin Frederiksen 19 Maschinen angekündigt. Die Niederlande wollen 18 Jets liefern, haben aber bisher keinen Zeitplan genannt. Auch aus Belgien und Norwegen gibt es Zusagen, aber noch keine Angaben zu Mengen. Die internationale Koalition setze sich weiterhin dafür ein, dass in der Ukraine die notwendige Logistik und Infrastruktur aufgebaut wird, betonte das dänische Verteidigungsministerium.

London: Russland nach Abschuss von Jets geschwächt

Mehr zum Thema

Wie wichtig Kampfjets in dem seit Februar 2022 andauernden Krieg sind, zeigen die jüngsten Verluste auf russischer Seite. Nach Einschätzung Großbritanniens konnte die Ukraine mit dem Abschuss von drei russischen Jets das Angriffspotenzial Russlands in der Südukraine schwächen. Das habe sich vor allem bei russischen Angriffen auf eine ukrainische Stellung am ansonsten von Moskau kontrollierten Südostufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson ausgewirkt, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Die Briten halten es für realistisch, dass die fehlende Luftunterstützung zum Scheitern einer Offensive der 18. Armee gegen den sogenannten Brückenkopf beigetragen haben könnte. In den vergangenen Tagen habe Russland seine taktischen Luftangriffe um die Stellung wieder verstärkt, allerdings in geringerem Maße als vor den drei Abschüssen am 22. Dezember.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen