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Besuch an der Front Selenskyj zeigt sich in umkämpfter Stadt Awdijiwka

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Selenskyj in Awdijiwka. "Das ist eines der gefährlichsten Gebiete an der Frontlinie", so der ukrainische Präsident.

Selenskyj in Awdijiwka. "Das ist eines der gefährlichsten Gebiete an der Frontlinie", so der ukrainische Präsident.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP)

Die Ukraine erlebt die schwersten Luftschläge seit Kriegsbeginn. Am Boden steht Awdijiwka im Zentrum der Kämpfe. Jetzt stattet Präsident Selenskyj der Stadt im Gebiet Donezk einen Überraschungsbesuch ab.

Nach den schweren russischen Luftangriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend Soldaten an der Front besucht. Unangekündigt tauchte er in der auf drei Seiten eingekesselten Stadt Awdijiwka auf und ehrte Soldaten. "Awdijiwka, ich habe die Stellungen der 110. mechanisierten Brigade besucht", schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal.

Ein Video zeigte den ukrainischen Präsidenten vor einem Ortsschild mit dem Namen der Stadt, wie er Medaillen an Soldaten verteilt. "Das ist eines der gefährlichsten Gebiete an der Frontlinie", fügte Selenskyj hinzu. Er habe den Soldaten persönlich für ihren Einsatz gedankt und sich mit ihren Vorgesetzten über die Verteidigungssituation und die Bedürfnisse der Streitkräfte unterhalten.

Die Stadt im ostukrainischen Gebiet Donezk ist heftig umkämpft. Russland versucht unter großen Verlusten, sie einzunehmen. Auch am Freitag war die Stadt Schwerpunkt der Kriegshandlungen - insgesamt wurden 31 Gefechte an der gesamten Front gemeldet, eine vergleichsweise geringe Zahl.

Gefechte in und um Awdijiwka

In Awdijiwka selbst gab es dem abendlichen Lagebericht zufolge drei Gefechte, weitere zehn Gefechte in der unmittelbaren Umgebung. Ein weiterer Schwerpunkt war der Brückenkopf der Ukrainer auf dem südlichen Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson im Süden. Dort hätten russische Truppen neunmal erfolglos versucht, die Ukrainer aus ihren Stellungen zu vertreiben.

Russland hatte zuvor den schwersten Luftangriff auf die Ukraine gestartet - mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben etwa 30 Menschen getötet.

Biden appelliert an US-Kongress

Angesichts der beispiellosen russischen Luftschläge gegen die Ukraine rief US-Präsident Joe Biden den Kongress erneut dazu auf, weitere Mittel für Kiew zu bewilligen. "Bei diesem Kampf steht weit mehr auf dem Spiel als nur die Ukraine", mahnt er. "Er betrifft das gesamte NATO-Bündnis, die Sicherheit Europas und die Zukunft der transatlantischen Beziehungen."

Mit ihrer militärischen Hilfe hätten die USA dazu beigetragen, viele Menschenleben zu retten, betont er. "Aber wenn der Kongress im neuen Jahr nicht dringend handelt, werden wir nicht in der Lage sein, weiter die Waffen und lebenswichtigen Luftverteidigungssysteme zu liefern, die die Ukraine zum Schutz ihres Volkes benötigt. Der Kongress muss handeln, und zwar ohne weitere Verzögerung."

Großbritannien sicherte der Ukraine weitere Waffen zu. Es würden Hunderte Flugabwehrraketen geliefert, um die ukrainischen Verteidigungsfähigkeiten zu unterstützen, schreibt der britische Verteidigungsminister Grant Shapps auf X. Nach Angaben seines Ressorts handelt es sich um 200 Raketen. Die Lieferung sei angesichts der russischen "Barbarei" eine klare Botschaft, dass das Vereinigte Königreich die Ukraine weiterhin uneingeschränkt unterstützen wolle, betont Shapps.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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