Politik

Kanzlerin verurteilt Hanau-Tat Merkel: "Rassismus ist ein Gift. Hass ist ein Gift."

Das Gewaltverbrechen von Hanau mit mehreren Todesopfern erschüttert auch Angela Merkel. In einer Rede verurteilt die Bundeskanzlerin die Tat mit deutlichen Worten. Demnach sollen die Morde "bis ins Letzte" aufgeklärt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gewalttat von Hanau mit mehreren Todesopfern verurteilt. "Rassismus ist ein Gift. Hass ist ein Gift", sagte sie in Berlin. "Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist Schuld an schon viel zu vielen Verbrechen", fügte die Kanzlerin hinzu. Als Beispiele führte sie die "Untaten des NSU" sowie den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und die Morde von Halle an.

Dies sei ein "überaus trauriger Tag für unser Land. Der tiefe Schmerz über den gewaltsamen Tod so vieler Mitbürger, den die Menschen heute in Hanau empfinden, empfinde ich und die Menschen in ganz Deutschland", sagte Merkel. Den Angehörigen und Opfern der Gewalttat drückte sie ihre tiefe Anteilnahme aus.

Merkel äußerte die Hoffnung, dass die große Anteilnahme in der Bevölkerung den Angehörigen ein wenig Kraft geben könne. Und sie hoffe auch, dass die Betroffenen nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Folgen überwinden könnten. Merkel sagte, seit dem frühen Morgen habe sie sich über den Stand der Ermittlungen unterrichten lassen. Und sie werde auch beim anstehenden EU-Gipfel in Brüssel weiter fortlaufend informiert.

"Entsetzliche Morde"

Es werde alles unternommen, um die Hintergründe der entsetzlichen Morde "bis ins Letzte" aufzuklären, versicherte die Kanzlerin. "Für eine abschließende Bewertung ist es noch zu früh." Doch weise derzeit vieles darauf hin, "dass der Täter aus rechtsextremistischen, rassistischen Motiven gehandelt hat. Aus Hass gegen Menschen mit anderer Herkunft, anderem Glauben oder anderem Aussehen."

Die Bundesregierung und alle staatlichen Institutionen stünden für die "Rechte und Würde eines jeden Menschen in unserem Land. Wir unterscheiden Bürger nicht nach Herkunft oder Religion. Wir stellen uns denen, die versuchen, in Deutschland zu spalten, mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegen", erklärte Merkel.

Bei den Taten vom Mittwochabend und Donnerstagmorgen hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau zehn Menschen und sich selbst erschossen. Der Generalbundesanwalt zog den Fall noch in der Nacht zu Donnerstag an sich und ermittelt wegen Terrorverdachts.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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