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Auch Ritualmörder kommt frei Putin begnadigt Kannibalen nach Ukraine-Einsatz

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Denis Gorin hat mindestens vier Menschen ermordet und zwei davon gegessen. Jetzt ist er ein freier Mann und wieder in sozialen Netzwerken aktiv.

Denis Gorin hat mindestens vier Menschen ermordet und zwei davon gegessen. Jetzt ist er ein freier Mann und wieder in sozialen Netzwerken aktiv.

(Foto: ok.ru )

Für einen sechsmonatigen Einsatz an der Front in der Ukraine verspricht der Kreml inhaftierten Kriminellen eine Begnadigung. Offenbar hält die Regierung ihr Wort und lässt selbst schlimmste Verbrecher frei, sei es ein Kannibale oder ein satanistischer Ritualmörder.

In Russland ist ein verurteilter Serienmörder und Kannibale nach seinem Einsatz im Ukraine-Krieg frühzeitig aus der Haft entlassen worden. Der 44-jährige Denis Gorin, der in einem Gefängnis von der Söldnergruppe Wagner rekrutiert wurde, sei vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begnadigt worden, berichteten übereinstimmen mehrere russische Medien. Der Mann hat mindestens vier Menschen ermordet, neun weitere Opfer werden vermutet. Nach Gerichtsangaben hat er in mindestens zwei Fällen die Überreste seiner Opfer gegessen.

Der heute 44-jährige Denis Gorin wurde 2003 zum ersten Mal wegen Mordes verurteilt. Zusammen mit seinem Bruder hatte er auf der fernöstlichen Insel Sachalin einen Bekannten getötet und dann Teile der Leiche gegessen. Gorin musste zehn Jahre ins Gefängnis, von denen er nur sieben absaß: 2010 wurde er wegen guter Führung entlassen.

Im selben Jahr erstach er in seiner Heimatstadt Aniwa einen weiteren Bekannten. Nach dem Mord habe er beschlossen, "sich an die alten Zeiten zu erinnern, nämlich dem Opfer das Fleisch abzuschneiden und es anschließend zu verspeisen", hieß es in der Gerichtsakte. Im Jahr 2011 töteten Denis Gorin und sein Bruder einen Mann und vergruben seine Leiche am Ufer des Flusses. Anfang 2012 begingen sie einen weiteren Mord. Gefasst wurden die beiden Mörder erst fünf Jahre später.

Kühlschrank "bis zum Rand mit Menschenfleisch gefüllt"

Wie Gorins Nachbar Dmitrij, der nach eigenen Angaben bei der Festnahme anwesend war, dem Nachrichtenportal "Sibir. Realii" erzählte, hätten die Polizisten in Gorins Wohnung einen "bis zum Rand mit Menschenfleisch gefüllten" Kühlschrank entdeckt. Außerdem hätte Gorin die Ermittler an eine Grube geführt, in der die Überreste der Opfer lagen. Dort hätte er zwölf Leichen gesehen, sagte Dmitrij. Da aber nur drei Tote identifiziert werden konnten, wurde Gorin wegen dreifachen Mordes zu 22 Jahren Haft verurteilt.

Fünf Jahre später ist Gorin wieder ein freier Mann. Am 24. Oktober veröffentlichte er im russischen sozialen Netzwerk "Odnoklassniki" ein Foto von sich in Militäruniform. Wie sein Nachbar Dmitrij, der nach eigenen Worten selbst als Freiwilliger in der Ukraine gekämpft hatte, erklärte, befindet sich Gorin aktuell mit einer mittelschweren Verletzung in einem Krankenhaus in Juschno-Sachalinsk, der Hauptstadt der Region Sachalin. Gorin war mindestens der 17. Mörder, der wegen seiner Teilnahme am Krieg gegen der Ukraine von Putin begnadigt wurde.

Satanistische Sekte ermordet vier Jugendliche

Erst am Dienstag wurde bekannt, dass auch Nikolaj Ogolobjak, Vierfachmörder aus Jaroslawl, nach sechs Monaten an der Front in der Ukraine von Präsident Putin begnadigt wurde. Das bestätigte sein Vater der Kreml-freundlichen Nachrichtenseite 76.ru. 2006 gründete der damalige Teenager mit seinen Freunden eine "Satanisten-Sekte". Nach Angaben ihrer Mitglieder tötete die Gruppe zu rituellen Zwecken Katzen und Hunde, kreuzigte diese, zerstörte Friedhofsdenkmäler. Wie die Sekten-Mitglieder nach ihrer Festnahme einräumten, hatten sie einmal ein frisches Grab einer jungen Frau ausgegraben und die Leiche geschändet. Anschließend hätten sie das Herz und die Nieren der Toten herausgeschnitten und diese gegessen.

2008 ermordete die Bande in einem Waldstück innerhalb von zwei Tagen vier Jugendliche. Sie zerstückelten die Leichen, brieten einige Körperteile über dem Feuer und aßen Teile davon. Mit dem Blut der Opfer wurden neue Sekten-Mitglieder initiiert.

Zwei Wochen später wurden die Überreste der Opfer im Wald gefunden und die Mitglieder der Bande gefasst. Unter den Festgenommenen bekam Ogolobjak bekam die höchste Strafe - 20 Jahre Haft. Es sollte bis 2030 im Gefängnis sitzen, ist nun aber wieder auf freiem Fuß. Der heute 33-Jährige sei schwer verletzt von der Front zurückgekommen und jetzt behindert, sagte sein Vater dem Portal 76.ru.

Quelle: ntv.de

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