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Bestandsübersicht bis Februar Putin ordnet bei Schoigu Armee-Inventur an

Wladimir Putin hat Fragen, die Sergei Schoigu beantworten muss.

Wladimir Putin hat Fragen, die Sergei Schoigu beantworten muss.

(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)

Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine ist klar: Viele Soldaten sind erstaunlich schlecht ausgerüstet. Wie schlecht, muss jetzt Verteidigungsminister Schoigu herausfinden. Präsident Putin erwartet in wenigen Wochen eine fertige Übersicht.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu muss eine Übersicht erstellen, wie es um die Ausrüstung der russischen Einheiten bestellt ist, die in der Ukraine kämpfen. Präsident Wladimir Putin erwarte, dass der Bericht bis zum 1. Februar eingereicht werde, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Kreml. Die Inventur soll demnach verfügbares Wehrmaterial wie Panzer, Waffen, die erweiterte Kampfausrüstung der Soldaten sowie militärisches und Spezialequipment umfassen. Außerdem muss Schoigu laut Anordnung zusammentragen, wie viel Schutz- und Tarnausrüstung den russischen Truppen in der Ukraine zur Verfügung steht.

Mit der Inventur reagiert Putin möglicherweise auf Berichte, die den russischen Angriff auf die Ukraine seit Februar begleiten: In vielen Fällen sollen die russischen Truppen mit veraltetem Gerät in den Krieg gezogen sein, wenn überhaupt.

So gibt es Aufnahmen von der Teilmobilmachung im September, in der Rekruten von ihren Ausbildern erklärt wird, dass sie sich selbst um Schlafsäcke, Isomatten, Schutzwesten und auch Druckverbände kümmern müssten. "Wenn es in der Apotheke keine mehr gibt, fragt eure Verwandten oder guckt im Erste-Hilfe-Kasten in euren Autos nach", gibt eine Ausbilderin den neuen Soldaten mit auf den Weg.

Mit Gummistiefeln im Kriegswinter

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Auch an passender Winterbekleidung soll es den russischen Streitkräften oftmals mangeln. Viele sind Berichten zufolge mit Gummi- statt Winterstiefeln in den Kampf gezogen. Der ukrainischen Armee werden warme Unterwäsche, Schlafsäcke, Heizgeräte, Kälteschutzjacken oder Wintermützen in vielen Fällen von ihren westlichen Partnern gestellt.

Es ist nicht der erste Versuch von Putin in den vergangenen Wochen, die Ausrüstungsprobleme der russischen Streitkräfte zu lösen. Bereits im November hatte er angeordnete, die Ausgaben schärfer kontrollieren zu lassen. Um die Qualität der Ausrüstung zu verbessern, sollte außerdem eine Art direkter Draht zwischen den russischen Einheiten in der Ukraine und den Herstellern von Rüstungsgütern etabliert werden. Kurz vor Weihnachten erneuerte er bei seinem Besuch in einer Panzerfabrik seine Forderung, die Rüstungsindustrie müsse "alle Einheiten mit allen notwendigen Waffen, Technik, Munition und Ausrüstung versorgen".

Quelle: ntv.de, chr

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