Nachfolger ist bereits im Amt Russland setzt Marine-Chef Jewmenow ab
19.03.2024, 14:05 Uhr Artikel anhören
Ist seinen Job los: Nikolai Jewmenow
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Staatliche Nachrichtenagenturen in Russland bestätigen Berichte über die Absetzung von Marine-Chef Nikolai Jewmenow. Wahrscheinlich ist es die Konsequenz aus der Versenkung diverser Schiffe durch die Ukraine. Verteidigungsminister Schoigu kündigt einen besseren Schutz vor Kiews Seedrohnen an.
Nach anfänglichem Schweigen haben russische Staatsmedien die Ablösung des russischen Marine-Chefs Nikolai Jewmenow bestätigt. Die staatlichen Nachrichtenagenturen TASS und RIA Nowosti berichteten, dass die neue Führung der Marine bei einer Zeremonie in Kronstadt im Nordwesten Russlands offiziell eingeführt worden sei. Als "Übergangs"-Kommandeur wurde demnach der 61-jährige Admiral Alexander Mojsejew präsentiert, der bisherige Kommandeur der russischen Nordflotte.
Russische Medien hatten bereits vor anderthalb Wochen berichtet, dass Marine-Chef Jewmenow entlassen worden sei. Der Kreml hatte einen Kommentar dazu abgelehnt. In den vergangenen Wochen hatte Russland im Schwarzen Meer mehrere Verluste hinnehmen müssen. Insgesamt hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 mehr als zwei Dutzend russische Schiffe versenkt.
Die russische Marine sah sich aufgrund der ukrainischen Angriffe gezwungen, Schiffe von seinem historischen Schwarzmeerflotten-Stützpunkt in Sewastopol auf der Krim weiter östlich zu verlegen. Laut einer Mitteilung vom britischen Geheimdienst hat sich Russland "höchstwahrscheinlich auf Operationen im östlichen Schwarzen Meer zu beschränken, da die Verluste zunehmen und die Bedrohungswahrnehmung steigt".
Die Ukraine hatte in den vergangenen Wochen das Landungsschiff "Caesar Kunikow", die Raketenkorvette "Iwanowez" und das Patrouillenboot "Sergei Kotow" versenkt. Die Erfolge sind vor allem auf selbst entwickelte Seedrohnen zurückzuführen. Diese ermöglichen es Kiew, die russische Schwarzmeerflotte zu schwächen, obwohl die Ukraine nicht wirklich über eine eigene Marine verfügt.
Nach Angaben aus Moskau kündigte Verteidigungsminister Schoigu kürzlich bei einem Besuch im Gefechtsstand der Schwarzmeerflotte auf der Krim neue Maßnahmen an, um die Bedrohung durch See- und Flugdrohnen einzudämmen. Schiffsbesatzungen sollen unter anderem durch tägliche Übungen in die Lage versetzt werden, Angriffe bei Tag und Nacht schnell abwehren zu können.
Quelle: ntv.de, rog/AFP