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Kiew meldet Erfolg mit Seedrohne Ukraine will russische "Sergei Kotow" versenkt haben

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Die ohnehin schon deutlich dezimierte russische Schwarzmeer-Flotte muss laut ukrainischen Angaben den nächsten Schlag hinnehmen: Der Geheimdienst des Verteidigungsministeriums meldet die Versenkung des Patrouillenboots "Sergei Kotow".

Die Ukraine hat laut eigenen Angaben ein weiteres Boot der russischen Schwarzmeer-Flotte versenkt. Wie der Geheimdienst des Verteidigungsministeriums (GUR) mitteilt, wurde das Patrouillenboot "Sergei Kotow" vom Typ Projekt 22160 mit Seedrohnen getroffen. Die Attacke habe die Spezialeinheit "Gruppe 13" durchgeführt. "Die Mission wurde in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Marine und mit Unterstützung des Ministeriums für digitale Transformation durchgeführt", heißt es aus Kiew.

Die Seedrohnen vom Typ Magura V5 sollen die "Sergei Kotow" sowohl am Heck als auch an der Steuerbord- und Backbordseite getroffen haben. "Das Schiff wurde in den ukrainischen Hoheitsgewässern in der Nähe der Straße von Kertsch getroffen", teilt der GUR mit. In der Nähe befindet sich auch die berühmte Krim-Brücke, die bereits mehrfach Ziel von Angriffen gewesen ist.

Es habe Tote und Verletzte unter der Besatzung gegeben, sagte der Sprecher des Geheimdienstes, Andrij Jusow. Der Wert des Patrouillenbootes beläuft sich ukrainischen Angaben zufolge auf etwa 65 Millionen Dollar. Es ist circa 91 Meter lang, 14 Meter breit und kann eine Besatzung von 24 Personen aufnehmen. Die "Sergei Kotow" hatte Anfang 2021 erst ihren Stapellauf - auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim.

Nicht der erste Treffer der Magura V5

Die durch den Kreml bislang nicht bestätigte Versenkung reiht sich ein in diverse Erfolge der ukrainischen Streitkräfte, die selbst über so gut wie keine Marine verfügen. Sie nutzen häufig selbst entwickelte Seedrohnen. Vor einigen Wochen soll bereits die russische Raketenkorvette "Iwanowez" mit den Magura V5 getroffen worden sein, wie Kommandeur Kyrylo Budanow dem Medium War Zone mitteilte.

Die Seedrohne ähnelt stark den ebenfalls von der Ukraine entwickelten Wasserdrohnen vom Typ Sea Baby, die zum Beispiel bei spektakulären Angriffen auf die Krim-Brücke zum Einsatz gekommen sind. Eine Magura V5 soll 320 Kilogramm Sprengstoff mit sich führen können.

Blick auf eine Magura V5 der ukrainischen Streitkräfte.

Blick auf eine Magura V5 der ukrainischen Streitkräfte.

(Foto: picture alliance/dpa/Ministry of Digital Transformation of Ukraine/AP)

Am Tag zuvor hatte der GUR einen weiteren Erfolg tief im Inneren Russlands vermeldet: Dort wurde den Angaben zufolge eine Eisenbahnbrücke in der Nähe einer Munitionsfabrik in der Region Samara durch eine Explosion beschädigt und der Zugverkehr lahmgelegt. Durch wen, ist allerdings nicht bekannt.

Auf einem Bild, das der Verteidigungsnachrichtendienst veröffentlicht hatte, ist eine beschädigte Brücke zu sehen, die aber längst nicht vollends zerstört ist. Wie lange eine Reparatur in Anspruch nehmen wird, ist nicht bekannt. Zudem scheint es Ausweichrouten für Züge in der Nähe zu geben.

Quelle: ntv.de, rog

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