Politik

Verkehrsminister im "Frühstart" Scheuer will GDL am Verhandlungstisch sehen

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In die Tarifverhandlungen zwischen Lokführern und der Bahn darf sich der Bund auch als Miteigentümer nicht einmischen. Verkehrsminister Scheuer will aber zumindest unterstützen, damit die GDL-Streiks ein Ende nehmen.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat mit dem Bahnstreik im Personenverkehr begonnen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer schaut besorgt auf den anhaltenden Tarifstreit zwischen GDL und Deutscher Bahn und fordert eine schnelle Lösung. In der ntv-Sendung "Frühstart" sagte der CSU-Politiker am Montag: "Ich hoffe, dass die Streikenden und Streitenden durch erneute Angebote der Deutschen Bahn wieder zurück an den Verhandlungstisch kommen."

Der Verkehrsminister betonte, dass die Rahmenbedingungen für eine Tarifeinigung aktuell sehr schwer seien: "In der Corona-Pandemie wurde die Bahn mit einem Passagieraufkommen von minus 80 Prozent sehr gebeutelt, und wir haben auch schwierige Phasen bei den Lieferketten und der Rohstoffversorgung."

Scheuer pochte dennoch auf eine schnelle Einigung der Tarifpartner und wies darauf hin, dass die Diskussion zwischen Gewerkschaft und Deutscher Bahn bereits seit 2019 anhält: "Jeder kennt die Positionen, die Befindlichkeiten und die Personen", sagte Scheuer: "Der nächste Schritt ist der Verhandlungstisch und wir bereiten alles vor, um das zu begleiten. Denn Politik, Wirtschaft und auch Bürgerschaft haben kein Interesse daran, dass wir einen lähmenden Streik haben."

GDL will besseres Angebot

Die GDL fordert neben 3,2 Prozent mehr Geld unter anderem auch eine Corona-Prämie in Höhe von 600 Euro. Gewerkschaftsführer Klaus Weselsky betonte im ZDF erneut, dass ein verbessertes Angebot der Deutschen Bahn Voraussetzung für weitere Verhandlungen sei. Die Bahn will bis zum Ende der Streikwelle ein Grundangebot von rund einem Viertel der Fernzüge garantieren. Im Regional- und S-Bahnverkehr wird ein Fahraufkommen von etwa 40 Prozent der Bahnen erwartet. Der Notfahrplan sei am Morgen "stabil angelaufen", teilte der Konzern am Montag mit.

Noch bis Mittwochfrüh, 2.00 Uhr, müssen sich Millionen Reisende auf starke Einschränkungen vor allem im Fernverkehr einstellen. Außer den Lokführern sind erneut auch Beschäftigte in der Verkehrssteuerung, etwa in den Stellwerken, aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. Ein Versuch der Bahn, den Streik mit einem weiteren Tarifvorschlag am Sonntag abzuwenden, war gescheitert.

Quelle: ntv.de, shu

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