Wirtschaft

GDL-Chef bekräftigt Absage Weselsky: "Man muss eine Zahl nennen"

In letzter Sekunde will die Deutsche Bahn den Streik im Personenverkehr noch abwenden - vergebens. Denn GDL-Chef Claus Weselsky fehlt es an konkreten Zugeständnissen. Für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch komme es nun auf die Bahn an. Die hingegen wittert einen "politischen Kampf".

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat seine Absage an den Tarifvorschlag der Deutschen Bahn vom Vortag bekräftigt. Die Offerte der Bahn sei "kein konkretes Angebot", sagte er im ZDF. Um den Streik im Personenverkehr, der seit den frühen Morgenstunden läuft, abzuwenden, hatte die Bahn am Sonntag Verhandlungen über eine von der Gewerkschaft geforderte Corona-Prämie in Aussicht gestellt.

"Man muss doch wenigstens eine Zahl nennen", forderte hingegen Weselsky. "Ich schicke meine Leute auf die Züge, um anschließend festzustellen, dass das Angebot für eine Corona-Prämie bei Eins ist? Das fällt aus." Die GDL fordert neben 3,2 Prozent mehr Geld unter anderem auch eine Corona-Prämie in Höhe von 600 Euro.

Weselsky betonte erneut, dass ein verbessertes Angebot der Deutschen Bahn Voraussetzung für weitere Verhandlungen sei. Seit Samstag läuft in dem Tarifkonflikt die zweite Streikwelle - sie begann im Güterverkehr. Heute wurde der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet. Züge fahren noch bis Mittwochmorgen nur mit großen Einschränkungen.

Bahn-Sprecher nennt GDL-Verhalten "verantwortungslos"

Bahn-Sprecher Achim Stauß kritisierte am Morgen die Absage der GDL an das erneute Angebot. "Das zeigt, der GDL geht es um einen politischen Kampf und nicht um eine Lösung am Verhandlungstisch." Die GDL-Spitze richte Schaden an, "ohne Rücksicht auf die Fahrgäste, ohne Rücksicht auf den Großteil unserer Beschäftigten und ohne Rücksicht auf das Unternehmen DB. Das ist verantwortungslos."

Die Bahn will bis zum Ende der Streikwelle erneut ein Grundangebot von rund einem Viertel der Fernzüge garantieren. Der Notfahrplan sei am Morgen "stabil angelaufen", teilte der Konzern mit. "Trotz des verlässlichen Grundangebots kann die DB nicht garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht an ihr Ziel kommen", hieß es weiter. Wer könne, solle seine Reise auf die Zeit nach dem Streik verschieben.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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