Politik

Nach Treffen mit Biden und Duda Selenskyj ist zurück in der Ukraine

Selenskyj hat auf dem Weg aus den USA die ukrainische Grenze nach einem kurzen Zwischenstopp in Polen sicher überquert.

Selenskyj hat auf dem Weg aus den USA die ukrainische Grenze nach einem kurzen Zwischenstopp in Polen sicher überquert.

(Foto: picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU)

Kreml-Chef Putin gibt sich unbeeindruckt von der US-Reise des ukrainischen Präsidenten. Bei dem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Biden hat Selenskyj deutlich gemacht, dass er sich mehr Unterstützung wünscht. Nach einem Zwischenstopp in Polen überquert Selenskyj nun die Grenze zur Heimat.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist von seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine zurückgekehrt. Selenskyj habe auf dem Weg aus den USA die ukrainische Grenze nach einem kurzen Zwischenstopp in Polen sicher überquert, bestätigte Sprecher Sergij Nykyforow der Nachrichtenagentur AFP.

Auf dem Rückweg aus Washington traf Selenskyj seinen polnischen Amtskollegen Andrzej Duda. Selenskyj nannte Duda in Online-Netzwerken einen "Freund der Ukraine". Bei dem Treffen im Südosten Polens sei es unter anderem um "strategische Pläne für die Zukunft" gegangen, erklärte Selenskyj. Der ukrainische Präsident dankte seinem polnischen Kollegen nach eigenen Angaben außerdem für die "starke Unterstützung der Ukraine durch Polen und seine Bürger".

Selenskyj war am Mittwoch nach Washington geflogen, wo er US-Präsident Joe Biden traf und eine Rede vor dem Kongress hielt. Es war Selenskyjs erste Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar. In Washington wurde Selenskyj weitere finanzielle und militärische Hilfe zugesagt, darunter die Lieferung eines Patriot-Luftabwehrsystems.

"Es wird immer ein Gegengift geben"

Kreml-Chef Putin gab sich von der Ankündigung unbeeindruckt. "Es wird immer ein Gegengift geben", sagte er vor Journalisten in Moskau. Die Lieferung sei also "vergebens" und würde den Konflikt lediglich verlängern. Russlands Ziel sei es jedoch, "diesen Konflikt zu beenden", und zwar "je früher, desto besser", gab Putin an.

US-Außenminister Antony Blinken sagte hinsichtlich Putins Äußerungen, Russland habe "kein Interesse an konstruktiver Diplomatie gezeigt", um den Krieg zu beenden. In einer Rede vor dem US-Kongress hatte Selenskyj am Mittwoch versichert, dass sich sein Land gegenüber den russischen Aggressoren "niemals ergeben" werde. Zugleich bat er in Washington um weitere Unterstützung und betonte, dass dies "eine Investition in die weltweite Sicherheit" sei.

Sein Land sei für jede Unterstützung dankbar, aber: "Ist es genug? Ehrlich gesagt, nicht wirklich." Um die russischen Truppen aus der Ukraine zu vertreiben, brauche seine Armee mehr Waffen, sagte Selenskyj. Zuvor hatten die USA im Zuge eines 1,85 Milliarden Dollar (rund 1,74 Milliarden Euro) umfassenden Hilfspakets erstmals auch die Lieferung eines Luftabwehrsystems Patriot zugesagt, auf das Kiew angesichts der anhaltenden massiven russischen Luftangriffe auf seine Infrastruktur seit Wochen dringt.

Schoigu dankt Soldaten

In der südukrainischen Region Cherson meldeten prorussische Separatisten den Tod eines Ortsvorstehers eines von Russland kontrollierten Dorfes bei einer Auto-Explosion. "Ukrainische Terroristen" seien für den Tod des "aufrichtigen Patrioten" verantwortlich, teilten die prorussischen Behörden im Onlinedienst Telegram mit.

Demnach war der Getötete der Hauptverantwortliche für Ljubimiwka. Der Ort liegt am Ostufer des Flusses Dnipro, welches von russischen Truppen besetzt ist. Zuletzt hatte es immer wieder gezielte Anschläge gegen von Russland eingesetzte Beamte in den besetzten Gebieten gegeben.

Derweil besuchte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben aus Moskau an der Front in der Ukraine russische Soldaten und dankte ihnen. Das Ministerium veröffentlichte im Onlinedienst Telegram Filmmaterial, das Schoigu bei der Inspektion von Kasernen und bei einem Gang durch Schützengräben zeigt. Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow erklärte, Russland konzentriere sich bei seinem Militäreinsatz in der Ukraine derzeit auf die "vollständige Befreiung" Donezks.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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