Politik

Hoffnung von Putin in Bachmut? USA: Wagner-Söldner kämpfen mit Waffen aus Nordkorea

Auch in Serbien werden die Wagner-Söldner als "Russische Ritter" verehrt.

Auch in Serbien werden die Wagner-Söldner als "Russische Ritter" verehrt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Söldnergruppe Wagner gewinnt in Russland anscheinend zunehmend an Einfluss. In der ukrainischen Region Donezk soll sie wichtige Kämpfe leiten, teilweise die russische Armee sogar befehligen. Doch für ihre Angriffe ist sie inzwischen offenbar auf nordkoreanisches Gerät angewiesen.

Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach US-Angaben Waffen aus Nordkorea für einen Einsatz in der Ukraine erhalten. Das erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Er bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Diese hatte zuvor unter Berufung auf hochrangige amerikanische Regierungskreise berichtet, dass Nordkorea im vergangenen Monat "Raketen für den Einsatz durch die Infanterie" geliefert habe.

Nach Angaben des Insiders reicht die Menge des gelieferten Materials nicht aus, um den Kriegsverlauf in der Ukraine zu ändern. "Allerdings sind wir besorgt über Pläne Nordkoreas, weiteres Kriegsgut an Wagner zu liefern", hieß es in dem Bericht von Reuters weiter. Kirby bestätigte diese Einschätzung und sagte, Nordkorea habe mit der Lieferungen UN-Sanktionen verletzt.

Erstmals war im September unter Berufung auf US-Geheimdienste gemeldet worden, dass Russland Munition in Nordkorea kauft. Ein US-Beamter gab an, dass es sich mutmaßlich um Kurzstreckenraketen und Artilleriegranaten handelt. Das ungewöhnliche Geschäft wurde als Erfolg der westlichen Sanktionen gewertet. Das neue Abkommen mit Nordkorea zeige die Verzweiflung in Moskau, erklärten westliche Militärbeobachter.

Putin setzt auf Wagner

Dem neuen Bericht zufolge setzt der russische Präsident Wladimir Putin bei seinem Angriff auf die Ukraine inzwischen große Hoffnungen auf die Wagner-Gruppe, die seinem Verbündeten Jewgeni Prigoschin gehört. Dieser gebe pro Monat mehr als 100 Millionen Dollar aus, um den Einsatz zu finanzieren.

Der Einfluss von Prigoschin in Russland nehme zu, erklärte der hochrangige amerikanische Insider weiter. Wagner agiere zunehmend unabhängig vom russischen Verteidigungsministerium. "Seit Monaten verlässt sich das russische Militär auf Wagner, um die Kämpfe in Teilen des Donbass zu leiten", sagte er. In bestimmten Fällen seien russische Militärs dem Kommando von Wagner unterstellt. "Es ist offensichtlich, dass Wagner zu einem rivalisierenden Machtzentrum für das russische Militär und andere russische Ministerien wird."

40.000 Rekruten aus dem Gefängnis

Die Söldnerarmee soll nach mehreren Monaten Krieg noch immer bis zu 50.000 Mann stark sein. Allerdings seien darunter nur 10.000 langjährige Kämpfer, heißt es in dem Bericht. Bei dem Großteil der Söldner soll es sich um etwa 40.000 Rekruten aus russischen Gefängnissen handeln.

In den vergangenen Wochen wurde die Wagner-Gruppe vor allem in der Region Donezk eingesetzt. Dort sollen die Söldner schwere Verluste von etwa 1000 Kämpfern bei den Gefechten um die ukrainische Stadt Bachmut erlitten haben. Die US-Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Stellungnahmen aus Russland und Nordkorea liegen nicht vor.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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