Politik

Drohnenschlag mitten in Bagdad US-Militär tötet Kommandeur einer proiranischen Miliz

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Immer wieder greifen proiranische Milizen Stellungen des US-Militärs im Irak und in Syrien an. Nach einem weiteren Gegenschlag verkündet das US-Militär den Tod eines hochrangigen Mitglieds der Miliz Kataib Hisbollah. Der Angriff findet mitten in Bagdad statt.

Das US-Militär hat rund anderthalb Wochen nach dem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Jordanien eigenen Angaben zufolge erneut mit einem Gegenschlag im Irak reagiert. Dabei sei ein Kommandeur der proiranischen Miliz Kataib Hisbollah (Hisbollah-Brigaden) getötet worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Mittwoch auf X mit. Dieser sei für "die direkte Planung und Beteiligung an Angriffen auf US-Streitkräfte in der Region verantwortlich".

Es gebe zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Hinweise auf Kollateralschäden oder zivile Opfer, so das US-Militär weiter. "Wir werden nicht zögern, all jene zur Verantwortung zu ziehen, die die Sicherheit unserer Streitkräfte gefährden." US-Medien berichteten hingegen, dass bei einem US-Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens drei Mitglieder der Kataib Hisbollah getötet worden seien. Die Miliz bestätigte später den Tod des Kommandeurs, der von einem "Bombenangriff der amerikanischen Besatzungstruppen" verursacht worden sei.

Der US-Angriff traf eine Hauptstraße im Viertel Maschtal im Osten der irakischen Hauptstadt. Am Schauplatz versammelte sich daraufhin eine Menschenmenge, während Rettungskräfte die Trümmer durchsuchten. Später sperrten Sicherheitskräfte die streng bewachte Grüne Zone ab, in der sich etliche diplomatische Vertretungen befinden. In den sozialen Medien machten zuvor Aufrufe zur Erstürmung der US-Botschaft in Bagdad die Runde.

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Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben proiranische Milizen fast täglich Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Am 28. Januar sind durch eine der Attacken in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet worden. Die USA reagierten darauf bereits mit umfangreichen Luftangriffen gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien.

Beobachter gehen davon aus, dass der jüngste US-Angriff auf den Milizkommandeur die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Bagdad und Washington weiter belasten dürfte. Die irakische Regierung sei über die Militäraktion vom Mittwoch nicht vorab informiert worden, erklärten US-Vertreter.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/AP

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