Grünen-Minister können punkten Zustimmung für Scholz und Ampel bricht ein
28.04.2022, 20:26 Uhr
Der Krieg in der Ukraine stellt die Politik vor Herausforderungen und viele schwierige Fragen. Die Linie der Bundesregierung kommt allerdings nicht gut an. Vor allem die Zustimmung zu Kanzler Scholz geht laut "Deutschlandtrend" deutlich zurück. Zwei grüne Minister stehen dagegen sehr gut da.
Die Zustimmung zur Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie auch der Bundesregierung insgesamt ist deutlich gesunken. Laut dem ARD-"Deutschlandtrend" sank der Zustimmungswert für SPD-Politiker Scholz um zwölf Punkte auf nur noch 39 Prozent. 57 Prozent äußerten sich dagegen weniger oder gar nicht zufrieden.
Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP insgesamt erreicht noch einen Zustimmungswert von 41 Prozent (minus sechs Punkte). Zufrieden sind vor allem Anhängerinnen und Anhänger der SPD (70 Prozent) sowie der Grünen (69 Prozent), während bei der mitregierenden FDP mit 43 zu 54 Prozent die Kritik überwiegt. Mehrheitlich klare Unzufriedenheit gibt es in den Reihen von Union und AfD. Bei der Beurteilung der Koalitionspartner schneiden die Grünen mit 43 Prozent Zustimmung am besten ab. Es folgt die SPD mit 37 Prozent vor der FDP mit 36 Prozent.
Mehrheitlich zufrieden sind die Befragten vor allem mit der Arbeit der beiden Grünen-Politiker Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck (jeweils 56 Prozent). Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kommt auf 44 Prozent, Finanzminister Christian Lindner auf 41 Prozent. Erst danach folgt CDU-Chef Friedrich Merz mit 33 Prozent. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) liegt mit 20 Prozent Zustimmung hinter der FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit 25 Prozent. AfD-Fraktionschef Tino Chrupalla erreicht zehn Prozent, Linken-Chefin Janine Wissler acht Prozent.
Mehrheit für mehr Härte gegenüber Russland
Beim Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind die Deutschen gespalten. Mit Blick auf deutsche Militärhilfe für die Ukraine sprachen sich im 52 Prozent der Befragten für mehr Entschlossenheit und Härte gegenüber Russland aus. 40 Prozent plädierten für einen zurückhaltenden Kurs, um die russische Führung nicht zu provozieren. Den Kurs der Bundesregierung bewerteten 36 Prozent als angemessen. Für 41 Prozent geht die Reaktion der Regierung nicht weit genug, für 15 Prozent ist sie bereits zu weitgehend.
Nur in den Reihen der SPD überwiegt mit 53 Prozent die Beurteilung als angemessen. Von den Anhängerinnen und Anhängern der FDP (57 Prozent) und der Grünen (54 Prozent) fordert dagegen jeweils eine Mehrheit weitergehende Schritte. Ebenso sieht dies eine relative Mehrheit bei der Union (48 Prozent zu 39 Prozent). Bei der AfD halten 47 Prozent das Vorgehen der Regierung für überzogen.
Ein Patt von 45 zu 45 Prozent gibt es in der Frage der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Mehrheitliche Zustimmung kommt auch hier vor allem von FDP (70 Prozent) und Grünen 67 Prozent), aber auch von Anhängerinnen und Anhängern der Union (53 Prozent). Bei der SPD lautet das Votum mit 45 zu 46 Prozent sehr knapp negativ, klare Ablehnung kommt von der AfD (84 Prozent). Die bisherigen Sanktionen gegen Russland gehen 45 Prozent nicht weit genug. 34 Prozent empfinden sie als angemessen, 14 Prozent als zu weitgehend. Einen sofortigen Stopp aller Energielieferungen aus Russland befürworten 22 Prozent, 54 Prozent wollen diese schrittweise beenden.
Für den "Deutschlandtrend" befragte das Institut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1344 Wahlberechtigte. Die Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.
Quelle: ntv.de, mli/AFP