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Drohungen aus Moskau Der Terrorstaat beklagt sich über Gegenwehr

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Anfang 2024 will Putin sich als Präsident wiederwählen lassen.

Anfang 2024 will Putin sich als Präsident wiederwählen lassen.

(Foto: via REUTERS)

Mehr als ein Jahr nach Beginn der Invasion erwartet Russland von der Ukraine noch immer, dass sie sich "fügt". Das zeigt, wie sehr die russische Politik auf imperialistische Vergewaltigungsfantasien eingeschworen ist.

Weil die Ukraine den "humanitären Korridor" vor dem Hafen von Odessa für Angriffe auf die russische Schwarzmeerflotte genutzt habe, droht Russland damit, das Getreideabkommen nicht zu verlängern. Russland hat diese Drohung schon mit unterschiedlichen Begründungen vorgetragen. Das ist die absurdeste.

Allen Ernstes schreibt das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegram-Kanal, "die terroristischen Aktivitäten des Kiewer Regimes" würden eine erneute Verlängerung des Abkommens gefährden. Terroristische Aktivitäten? Terror geht in diesem Krieg nur von einem Staat aus, von Russland, das die Ukraine schon allein durch den Überfall terrorisiert, sich aber zusätzlich als Terrorstaat betätigt: durch Folter, Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von Zivilisten, durch Angriffe auf die zivile Infrastruktur.

"Ob's dir gefällt oder nicht, du wirst dich fügen müssen, meine Schöne!", sagte Putin über die Ukraine, kurz bevor er das Land überfallen ließ - eine Wort gewordene Vergewaltigungsfantasie. Sätze wie dieser gaben den russischen Soldaten und Söldnern einen klaren Auftrag. Sie illustrieren zudem das Weltbild der russischen Herrschaftskaste, in dem "Krieg grundsätzlich die Norm" ist, weil es nur Feinde und Unterworfene gibt.

Russland setzt darauf, dass der Westen den Krieg irgendwann doch noch schulterzuckend hinnehmen wird, dass sich in Europa die Ansicht durchsetzt, "beide Seiten" seien schuld am Krieg, dass Putins Krieg zwar schlimm, er aber irgendwie wohl doch provoziert worden sei.

Das ist alles Unsinn. Der vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrecher angeklagte Diktator hat Russland zu einem Terrorstaat gemacht, der nach innen die Zivilgesellschaft und nach außen die Nachbarn terrorisiert, die sich nicht als Hinterhof Moskaus sehen. Zu fordern, dass die überfallene Ukraine sich nicht wehren soll, mag lächerlich wirken. Es entspricht allerdings völlig dem Neo-Imperialismus, auf den Putin sein Land eingeschworen hat.

Quelle: ntv.de

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