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Saisonstart ohne große Erwartung Alpin-Quintett berauscht sich erstmal nicht

Für Andrea Filser und Co. geht es erstmal um Top-30-Platzierungen.

Für Andrea Filser und Co. geht es erstmal um Top-30-Platzierungen.

(Foto: imago images/GEPA pictures)

Mit einem kleinen Team geht der deutsche Skiverband den alpinen Saisonauftakt an. Ambitionen auf Spitzenplätze gibt es dabei aber nicht, es geht eher um den Aufbau in Richtung der Olympischen Winterspiele im Februar. Zumal die DSV-Stars erst später angreifen.

Es waren Tage fast wie im Rausch. Silber, Silber, Silber und Bronze, eine Medaille überraschender als die andere. Doch diese so erfolgreiche WM im Februar in Cortina d'Ampezzo ist für die Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) schon wieder Schnee von gestern. Wenn am Wochenende im österreichischen Sölden wie alle Jahre wieder der Weltcup beginnt, wirft Olympia 2022 in Peking schon seine Schatten voraus.

"Probleme gibt's keine", behauptete Alpinchef Wolfgang Maier vor den Riesenslalom-Rennen für Frauen (Samstag, 10/13.15) und Männer (Sonntag, 10/13.30, ARD und Eurosport) mit einem Schmunzeln. Das ist eine Frage der Perspektive, denn tatsächlich stehen die Deutschen zum Saisonbeginn so gut nun auch nicht da: Von dem Quintett, das der DSV in diese ersten beiden Rennen schickt, sind jedenfalls keine Wunderdinge zu erwarten.

Alpinchef Maier sieht "keine Probleme".

Alpinchef Maier sieht "keine Probleme".

(Foto: imago images/GEPA pictures)

Für Andrea Filser, immerhin WM-Dritte mit der Mannschaft, Marlene Schmotz und Julian Rauchfuß geht es zunächst mal darum, sich überhaupt für den zweiten Lauf der besten 30 zu qualifizieren. Die Qualifikation für Olympia, für die der DOSB eine Platzierung unter den ersten Acht oder zwei unter den ersten 15 einfordert, scheint erst recht nicht erreichbar. Auch die zwei Spitzenfahrer Stefan Luitz und Alexander Schmid garantieren keinen guten Saisonstart.

Luitz und Schmid wurden bei der WM ebenfalls mit Bronze im Team-Wettbewerb dekoriert, doch Sölden ist wohl nicht viel mehr als ein Aufwärmprogramm ohne große Aussicht auf Erfolg. Luitz hat auf dem Rettenbachgletscher als bestes Resultat einen 14. Platz vorzuweisen. Schmid, der bei der WM drauf und dran war, auch im Riesenslalom eine Medaille zu holen, laboriert seit dem Beginn des Sommertrainings an einer lästigen Sehnenreizung im linken Knie.

Die starken Abfahrer sind erst in vier Wochen dran

Spitzenresultate erhofft sich Maier dennoch von den "Technik-Jungs", zu denen er auch Linus Straßer zählt. Für den geht der Weltcup aber erst mit den Slaloms ab Ende Dezember so richtig los. Erfolg versprechen daher zunächst die starken Abfahrer um die WM-Zweiten Romed Baumann (Super-G) und Andreas Sander (Abfahrt), die aber auch erst Ende November in Nordamerika in den Weltcup eingreifen.

"Das ist so weit gut, was wir da machen", sagte Maier über die Männer, allerdings bleibt die Ungewissheit über die sportliche Zukunft des besten deutschen Abfahrers: Thomas Dreßen hofft nach einer Operation am linken Knie auf eine Rückkehr in dieser Saison, doch ein Comeback des Kitzbühel-Siegers von 2018 im Rennsport steht tatsächlich in den Sternen. Es gehe für ihn ausschließlich darum, "dass das Knie überhaupt wieder wird", sagt er.

Thomas Dreßen droht noch lange auszufallen.

Thomas Dreßen droht noch lange auszufallen.

(Foto: imago images/Oryk HAIST)

Und bei den Frauen? "Da haben wir derzeit halt nur die Kira", sagt Maier über Kira Weidle, Sensations-Zweite bei der WM-Abfahrt. Auch sie wird aber erst im Dezember in Nordamerika in den Weltcup einsteigen. Der Riesenslalom, sagt Cheftrainer Jürgen Graller, "ist nach wie vor unsere Achillesferse".

Und so bleibt Maier erst mal nur sein Standardspruch über Sölden: "Wenn wir gut fahren, sagen wir, wir haben alles richtig gemacht, wenn wir nicht so gut fahren, sagen wir, jetzt haben wir noch ein bisschen was zu tun."

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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