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Keine Einreise für Ungeimpfte? Australian Open droht Djokovic-Eklat

Im Februar 2021 präsentierte Djokovic den Norman-Brooks-Challenge-Cup noch stolz am Brighton Beach in Melbourne.

Im Februar 2021 präsentierte Djokovic den Norman-Brooks-Challenge-Cup noch stolz am Brighton Beach in Melbourne.

(Foto: imago images/Schreyer)

Novak Djokovic ist der beste Tennis-Spieler der Welt. Er ist aber nicht nur Titelverteidiger bei den Australian Open, sondern auch ein "Impfskeptiker". Das könnte beim im Januar stattfindenden Turnier ein Problem werden. Ungeimpfte Spieler werden womöglich nicht nach Melbourne reisen dürfen.

Ungeimpfte Tennisprofis werden wohl keine Einreiseerlaubnis für die Australian Open in Melbourne im kommenden Januar erhalten. Dies teilte Dan Andrews, Premierminister des Bundesstaates Victoria, mit. Damit wäre der Start von Titelverteidiger und "Impfskeptiker" Novak Djokovic beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres akut gefährdet.

"Ich denke nicht, dass ein ungeimpfter Spieler ein Visum für dieses Land bekommt. Dem Virus ist es egal, wo du in der Weltrangliste stehst oder wie viele Grand Slams du gewonnen hast", sagte Andrews: "Selbst wenn es ein Visum geben sollte, müssten betroffene Spieler wahrscheinlich mehrere Wochen in Quarantäne."

Australien gehört seit Beginn der Corona-Krise zu den Ländern mit den strengsten Einreiseregeln und ist weiterhin fast völlig abgeschottet. 2021 fanden die Australian Open unter großen Sicherheitsmaßnahmen statt, sämtliche Spieler und Spielerinnen mussten sich zwei Wochen in Quarantäne begeben.

Frage nach Impfung "unangemessen"

Der Serbe Djokovic, der sich damals mit einem Finalsieg über den Russen Daniil Medwedew seinen neunten Titel in Melbourne sicherte, hatte sich öffentlich mehrmals kritisch über Corona-Impfungen geäußert. Der Titelverteidiger und neunmalige Melbourne-Champion will nicht sagen, ob er gegen das Coronavirus geimpft ist oder nicht. "Das ist eine Privatsache", betonte der Serbe in einem Gespräch mit der serbischen Zeitung "Blic", die Frage danach sei unangemessen. Djokovic hatte sich im vergangenen Juni auf der von ihm mit-veranstalteten Adria-Tour mit dem Coronavirus infiziert.

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Djokovic ließ im Interview zudem offen, ob er zu den Australian Open reisen wird. Er verwies dabei darauf, dass sich zahlreiche Profis bei der diesjährigen Auflage nach der Ankunft in eine zweiwöchige Hotel-Quarantäne begeben mussten, auch weil sie als Kontaktpersonen positiv getesteter Mitreisender eingestuft wurden. Die Aussagen Andrews' waren ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Seit dem verlorenen US-Open-Finale vor gut fünf Wochen pausiert Djokovic, zuletzt fehlte er ohne Angabe von Gründen beim Masters-Turnier im kalifornischen Indian Wells. Er erklärte nun, er habe nach dem Endspiel in New York viel Zeit mit seiner Familie verbracht und nicht trainiert. Djokovic hatte es durch die Niederlage verpasst, als erster Profi bei den Herren seit 52 Jahren alle vier wichtigen Turniere in einem Kalenderjahr, den Grand Slam, zu gewinnen. Er will Anfang November beim Masters-Turnier in Paris zurückkehren und danach noch bei den ATP Finals in Turin sowie der Davis-Cup-Endrunde antreten.

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

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