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Rodel-Coach Loch hört auf Deutsche Trainerlegende nimmt tränenreich Abschied

Norbert Loch verabschiedet sich nach 16 Jahren.

Norbert Loch verabschiedet sich nach 16 Jahren.

(Foto: dpa)

Norbert Loch nimmt nach 16 Jahren seinen Hut als Rodel-Bundestrainer. In Sigulda erlebt der 61-Jährige einen gebührenden Abschied. Sein Sohn Felix spielt ihm dabei einen Streich. Die beispiellose Laufbahn des Trainers bescherte deutschen Athleten insgesamt 119 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Gerührt und klitschnass saß Norbert Loch im Zielbereich, nach einer Sektdusche seines Teams schossen dem scheidenden Bundestrainer die Tränen in die Augen. Nach 16 Jahren endete am Sonntag eine Ära für das deutsche Rodeln, und der fast kitschige Sieg zum Abschluss in der Team-Staffel in Sigulda setzte zu Lochs Abschied das i-Tüpfelchen auf eine beispiellose Laufbahn.

"Es ist ein glücklicher Moment, auch weil es erfolgreich ausgegangen ist. Es zeigt, was die Burschen und die Mädels alle drauf haben. Ich kann nur sagen, ich bin stolz, auf alles, auf mein ganzes Team", sagte ein emotionaler Loch: "Dass man so zusammenarbeiten kann, da gibt es nichts Schöneres. Ich wünsche der Mannschaft und meinem Nachfolger alles Gute."

Die Sektdusche war die Idee von Sohn Felix und dem verletzten Gesamtweltcupsieger Max Langenhan, der in Sigulda per Videocall live zugeschaltet war. "Ich weiß, er hasst das", sagte Felix Loch lachend: "Aber wir haben eine Ersatzjacke dabei." Das ganze Team habe nochmal "Top-Leistungen gezeigt in diesen zwei Wochen. Ich glaube, er kann beruhigt übergeben an Leiti (Patric Leitner, Anm. d. Red)", sagte Loch über den Ausstand seines Vaters. Leitner, Olympiasieger 2002 im Doppelsitzer, tritt die Nachfolge an.

119 Mal Edelmetall für Loch-Schützlinge

Insgesamt kann Norbert Loch auf ein großes sportliches Lebenswerk zurückschauen, die goldene Generation um seinen Sohn und Natalie Geisenberger hat er seit Kindertagen ausgebildet, zunächst als Landestrainer in Bayern, dann als Chef. Für insgesamt 119 Mal Edelmetall zeigte er sich bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen verantwortlich.

"Wir haben so viel zusammen erlebt und Erfolge feiern können, die wir glaube ich beide nicht für möglich gehalten hätten", hatte die sechsmalige Olympiasiegerin Geisenberger am Samstag bei Instagram geschrieben: "Wir haben uns gestritten und wieder vertragen, wir haben gelacht und gefeiert. Du warst ein unglaublich wichtiges Puzzleteil in meinem sportlichen Leben und ich werde nie vergessen, was du für mich persönlich und für den Rodelsport generell getan hast."

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Auch in dieser Saison fruchtete die Arbeit von Loch, er führte Langenhan zum WM-Titel und zum ersten Gesamtweltcupsieg, Julia Taubitz sicherte sich ebenfalls den Gesamtweltcup. Am Sonntag gab es in Sigulda zwar keinen Sieg im Einsitzer, dafür aber drei Podestplätze. "Teamleistungen stelle ich ganz oben an", sagte Loch: "Ich hoffe, dass es uns weiterhin gelingt, mannschaftlich so geschlossen zu sein. Das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Ganz zurückziehen wird sich der 61-Jährige noch nicht, nach der Saison wird er "zwei bis drei Jahre" als Leiter am Stützpunkt in Berchtesgaden arbeiten und dort auch für Bob und Skeleton verantwortlich sein. Auch beim Wiederaufbau der Bahn am Königssee will er unterstützen. Privat freut er sich dazu auf mehr Zeit mit seiner Frau und die gemeinsamen Reisen mit dem 2023 angeschafften Wohnmobil.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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