Debakel im Continental Cup Ex-Weltmeister Eisenbichler weiter im Karriere-Sturzflug
06.01.2024, 15:09 Uhr
Markus Eisenbichler.
(Foto: picture alliance / sampics / DSV)
Markus Eisenbichler befindet sich sportlich in einer schweren Krise. Auch im Continental Cup hat der Ex-Weltmeister überhaupt keine Chance. Zuletzt war niederschmetternde Kritik auf den 32-Jährigen eingeprasselt. Eine Rückkehr in den Weltcup ist aktuell ausgeschlossen.
Das Formtief des ehemaligen Skisprung-Weltmeisters Markus Eisenbichler nimmt immer heftigere Ausmaße ein. Der 32 Jahre alte Bayer belegte selbst im zweitklassigen Continental Cup in Garmisch-Partenkirchen nur Rang 47. Nach einem Sprung auf 113 Meter war Eisenbichler bereits nach dem ersten Durchgang deutlich ausgeschieden.
Der Einzel-Weltmeister von 2019 befindet sich in der wohl größten sportlichen Krise seiner Laufbahn. Im November hatte Bundestrainer Stefan Horngacher auf ihn für den A-Kader verzichtet. Seither brach Eisenbichler leistungsmäßig noch weiter ein. Zuletzt gab es Kritik von Coach Horngacher und Ex-Weltklassespringer Sven Hannawald.
Horngacher hatte Unverständnis über die Entwicklung des einstigen Topstars und Tourneezweiten geäußert. "Dass er so überhaupt nichts zusammenbringt, ist für mich unverständlich", hatte der Bundestrainer gesagt, der jahrelang auf Eisenbichler als Leistungsträger zählen konnte. "Er überspielt oft viele Dinge. Wir müssen mal reden, wo die Reise hingeht. Leistung zählt, das ist einfach so. Es ist egal, wie viele Medaillen du zu Hause hängen hast."
Vergebliche Formsuche in Planica
Horngacher stellte dem Routinier keine Rückkehr in Aussicht, auch öffentliche Worte der Aufmunterung und Wertschätzung suchte man vergeblich. "Wenn er einmal in seiner Spirale ist, ist er unheimlich schwer da rauszuholen. Springer wie er probieren es dann mit Gewalt, dann wird es noch schlimmer", beschrieb Hannawald in der ARD und sogar von einem möglichen harten Schnitt geredet. "Für Markus gilt, entweder aufzuwachen oder beim eigenen Weg zu bleiben. Dann wird aber das Karriereende relativ nah sein."
Neben Eisenbichler wurde vor Saisonbeginn auch Constantin Schmid nicht für den A-Kader berufen. Bei Schmid läuft es aber deutlich besser: Das Springen in Garmisch gewann er am Samstag nach Sprüngen auf 140,5 und 141,5 Meter mit deutlichem Vorsprung.
Im Rahmen der Vierschanzentournee wurde Eisenbichler jüngst auch nicht für die nationale Gruppe, die zusätzliche Startplätze für den Gastgeber bedeutet, berücksichtigt. Dabei hatte im Dezember ein Sponsor noch mit Eisenbichler ein Ticket-Gewinnspiel für das Neujahrsspringen angepriesen. Daraus wurde nichts.
Statt also am Silvesterabend mit den Teamkollegen in gemütlicher Runde im Teamhotel anzustoßen und sich dann mental auf das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen einzustellen, suchte der sechsmalige Weltmeister im slowenischen Planica nach seiner Skisprung-Form. Gefunden aber hat er sie nicht, wie seine Rückkehr zur Schanze nach Garmisch eindrucksvoll belegte.
Quelle: ntv.de, sue/dpa