Sport

Iraner gibt Israeli die Hand Gewichtheber wird für Handschütteln lebenslang suspendiert

An die Gewichte darf Rajai nicht mehr.

An die Gewichte darf Rajai nicht mehr.

(Foto: picture alliance / Shotshop)

Der Iran erkennt Israel als Staat nicht an, die Islamische Republik ist ein Erzfeind des jüdischen Landes. Den Athleten des Irans ist es verboten, gegen Israelis in Wettkämpfen anzutreten. Weil ein Gewichtheber einem Konkurrenten die Hand schüttelt, wird er suspendiert.

Ein iranischer Gewichtheber ist von den Behörden seines Heimatlandes suspendiert worden, nachdem er bei der Senioren-WM in Polen einem israelischen Konkurrenten die Hand geschüttelt hatte. "Der Gewichtheberverband verbietet dem Athleten Mostafa Rajai lebenslang den Zutritt zu allen Sportanlagen im Land und entlässt den Delegationsleiter für den Wettkampf, Hamid Salehinia", zitierte die Nachrichtenagentur Irna einen entsprechenden Beschluss.

Rajai hatte am Samstag dem israelischen Gewichtheber Maksim Svirsky die Hand geschüttelt, da beide bei einem Event der Worldmasters-Serie im polnischen Wieliczka auf dem Podium standen. Beide hatten eine Silbermedaille gewonnen. Ein Foto in den sozialen Medien zeigte Rajai mit einer iranischen Flagge um den Hals neben einem Trainer und einem israelischen Sportler.

Judoka flüchtete wegen Drohungen

Die Islamische Republik Iran, ein Erzfeind Israels, erkennt den jüdischen Staat nicht an und verbietet jeglichen Kontakt zwischen iranischen und israelischen Athletinnen und Athleten. Nach Angaben der Agentur Irna habe Rajai "eine rote Linie überschritten". Rajai hatte sein Land unter anderem bei den Asienmeisterschaften 2015 in Thailand vertreten.

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Immer wieder sorgen Begegnungen zwischen den verfeindeten Ländern bei Sportevents für Schlagzeilen. Iranische Sportler sind aufgefordert, nicht gegen Athleten aus Israel anzutreten. Häufig täuschen sie dann Verletzungen oder Ähnliches vor.

Aus Protest gegen das Verbot war der iranische Judoka Saeid Mollaei 2019 aus dem Iran geflohen. Er war von seinem Verband durch Drohungen gegen ihn und seine Familie bei der WM 2019 gezwungen worden, absichtlich zu verlieren, um im Finale nicht gegen Sagi Muki aus Israel antreten zu müssen. Bei den Olympische Spielen gewann der in Deutschland lebende Mollaei Silber in der Klasse bis 81 Kilogramm. Er war dabei für die Mongolei angetreten.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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