Sport

"Kannst die Kamera kaputtmachen" Katarische Sicherheitskräfte attackieren TV-Team

Katar steht als WM-Gastgeber wegen der Menschenrechtslage in dem Golfemirat in der Kritik.

Katar steht als WM-Gastgeber wegen der Menschenrechtslage in dem Golfemirat in der Kritik.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei einem Dreh in Katar wird ein dänisches TV-Team von lokalen Sicherheitskräften bedrängt. Trotz gültiger Akkreditierung und Drehgenehmigung. Die Männer drohten unter anderem, die Kamera der Journalisten zu zerstören.

Ein dänisches Fernsehteam ist bei seiner Arbeit in Katar von lokalen Sicherheitskräften bedrängt worden. Die Männer drohten unter anderem an, die Kamera des Teams vom Sender TV2 zu zerstören. Die WM-Organisatoren haben sich unterdessen beim Sender sowie dem Team vor Ort entschuldigt.

Während einer Live-Reportage des Journalisten Rasmus Tantholdt tauchten Sicherheitskräfte auf und versuchten, den Dreh zu behindern, obwohl das Team gültige Akkreditierungen und eine Genehmigung hatte. In dem Video hört man den Journalisten sagen: "Sie haben die ganze Welt eingeladen, hierherzukommen, warum können wir hier nicht filmen? Es ist ein öffentlicher Platz." Weiter sagte Tantholdt: "Du kannst die Kamera kaputtmachen, willst du sie kaputtmachen? Sie drohen uns, indem Sie die Kamera zerschlagen?"

Die WM-Organisatoren bestätigten den Vorfall. In einer Stellungnahme hieß es: "Den Turnierorganisatoren ist ein Vorfall bekannt, bei dem ein dänisches Sendeteam während einer Live-Übertragung in einem der Touristenziele von Katar versehentlich unterbrochen wurde. Nach Einsicht in die gültige Turnierakkreditierung und Drehgenehmigung der Crew erfolgte eine Entschuldigung durch den Sicherheitsdienst."

"Je mehr schmutzige Wäsche man im Keller hat ..."

Wie Rasmus Tantholdt auf TV2 erklärt, sollten sich die Behörden in Katar besser daran gewöhnen, dass sie Besuch von der Presse aus der ganzen Welt bekommen. Doch "sie haben Angst, dass einige Dinge ans Licht kommen. Meine Erfahrung nach Reisen in 110 Länder auf der ganzen Welt ist: Je mehr schmutzige Wäsche man im Keller hat, die man nicht zeigen möchte, desto schwieriger wird es für uns Journalisten, zu berichten. Das erleben wir hier", sagt Tantholdt.

Katar steht als WM-Gastgeber wegen der Menschenrechtslage in dem Golfemirat in der Kritik. Die WM beginnt am 20. November. Es ist das erste Mal, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in einem arabischen Land ausgetragen wird - und das erste Mal nicht im Sommer, sondern am Jahresende.

Quelle: ntv.de, can/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen