Sport

"Lade dich zum Essen ein" Kranker Tennisprofi wütet und behält recht

Bernard Tomic erlebte einen finsteren Tag bei den Australian Open.

Bernard Tomic erlebte einen finsteren Tag bei den Australian Open.

(Foto: imago images/AAP)

Bernard Tomic tritt erkrankt zu seinem Qualifikations-Match für die Australian Open an. Per Selbstdiagnose kündigt er während des Spiels einen positiven Coronatest an - und liegt damit richtig. Dem Tennisprofi geht es nach eigenen Angaben schlecht.

Bernard Tomic ist ein echter Fachmann für Corona-Diagnostik: "Wenn ich in den nächsten drei Tagen nicht positiv getestet werde, lade ich dich zum Essen ein", sagte der Tennisprofi am Montag noch während seines Erstrundenmatches in der Qualifikation für die Australian Open zu Stuhlschiedsrichterin Aline Da Rocha Nocinto. Und schob nach: "Sonst lädst du mich ein!" Inzwischen ist klar: Treffen sich Spieler und Schiedsrichterin im Restaurant, müsste Tomic nicht bezahlen. Der 29-Jährige wurde keine 48 Stunden nach dem Match positiv getestet.

Worum Tomic, der sich nach eigenen Angaben sicher war, das Virus in sich zu tragen, überhaupt antrat, ist unklar. Für seinen Antritt zum Match gegen den Russen kassierte der Australier 24.000 Australische Dollar (rund 15.000 Euro). Zu dem Essen mit Stuhlschiedsrichterin Da Rocha Nocinto wird es wohl nicht kommen.

"Ich kann nicht glauben, dass keiner getestet wird"

"Ich fühle mich immer noch ziemlich krank", sagte Tomic "The Herald" und "The Age", nachdem er das positive Ergebnis erhalten hatte. "Ich fühle mich mental schlechter als körperlich, weil ich wirklich motiviert war, ein Comeback zu geben und der australischen Öffentlichkeit zu zeigen, dass ich der Tennisspieler sein kann, den sie von mir erwarten. Ich bin enttäuscht, dass dieser Virus mich daran gehindert hat."

Tomic hatte während der Partie gegen den Russen Roman Safiullin zu Beginn des zweiten Satzes geschimpft: "In den nächsten Tagen werde ich positiv getestet, das sage ich dir", wütete die Nummer 257 der Welt in Richtung der Schiedsrichterin. 1:6 und 1:2 stand es da, der einstige Top-20-Spieler war völlig chancenlos und präsentierte sich bei seinem ersten Match seit September müde und schlapp. Am Ende verlor er 1:6, 4:6. "So sehr ich es auch versucht habe, ich hatte nicht die Energie, um zu kämpfen", schrieb er später. Mehrmals im Laufe des Matches hatte er seinen Puls gefühlt.

Der spätere Wutausbruch galt offenbar den angeblich zu laschen Corona-Kontrollen für die Spieler bei den Australian Open. "Ich kann nicht glauben, dass keiner getestet wird", wütete Tomic auf dem Court. "Sie erlauben Spielern, auf den Platz zu kommen, nachdem sie lediglich Schnelltests in ihren Zimmern gemacht haben, keine offiziellen PCR-Tests. Das ist unglaublich." Tomic hatte offenbar selbst versucht, Nutznießer der in seinen Augen nachlässigen Kontrollen zu werden. Das gelang nicht.

Quelle: ntv.de, ter

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