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Deutscher NFL-Star glänzt "America's Team" kassiert ganz üble Playoff-Abreibung

Cowboys-Quarterback Dak Prescott verpasste es, das Spiel zu kontrollieren.

Cowboys-Quarterback Dak Prescott verpasste es, das Spiel zu kontrollieren.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Nach dem überraschenden Sieg der Houston Texans gibt es in der zweiten Nacht der NFL-Playoffs die zweite Sensation. Die favorisierten Dallas Cowboys bleiben gegen die "jungen Wilden" aus Green Bay chancenlos. Auch die Detroit Lions bekommen ein Talent nicht in den Griff, setzen sich jedoch durch.

"Das Super-Bowl-Fenster ist schon seit zwei Jahren offen", weist RTL-Experte Björn Werner vor der Partie noch darauf hin, dass den Dallas Cowboys langsam aber sicher die Zeit davon läuft. Denn wenn ein Team zu viele Superstars hat, werden die "dank" der Gehaltsobergrenze irgendwann zu teuer - und wechseln. In diesem Jahr sollte es für "America's Team" endlich das ganz große Rodeo werden. Doch schon in der ersten Runde werfen die Jungspunde aus Green Bay die Cowboys vom Pferd.

Die Packers, die sich als jüngstes Team der NFL erst am letzten Tag der regulären Saison mit einer Bilanz von 9:8 Siegen für die Playoffs qualifizierten, dominieren die Partie problemlos. Vor der Halbzeit ziehen sie auf 27:0 davon, rund zehn Minuten vor Schluss lautet der Spielstand dann unglaublicherweise 48:16 für die Packers. Dank intensiver Ergebniskosmetik verlieren die so ambitionierten Cowboys vor heimischer Kulisse am Ende letztlich "nur" mit 32:48. Was jedoch immer noch eine herbe Klatsche bedeutet.

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Albtraumabend für Dak Prescott

Packers-Quarterback Jordan Love, der in dieser Spielzeit in die gigantischen Fußstapfen von Aaron Rodgers getreten war, wirft in seinem Playoff-Debüt 272 Yards und drei Touchdowns und bleibt ohne Interception. Zusammen mit ebenjenem Rodgers und Baker Mayfield ist er nun einer von nur drei Spielmachern, die ihr Team in ihrem ersten Playoff-Spiel zu einem Sieg mit über 40 erzielten Punkten führen. Er beschließt den Abend mit einem nahezu perfekten Quarterback-Rating (157,2 von 158,3).

Sein Gegenüber Dak Prescott hingegen erlebt einen Albtraum. In der ersten Halbzeit erlaubt er sich zwei Interceptions - die Folge ist ein 0:27-Rückstand, dem die Cowboys bis zum Spielende hinterherlaufen. Den zweiten abgefangenen Pass Prescotts trägt Packers-Verteidiger Darnell Savage über 64 Yards zu genau diesem 0:27-Zwischenstand in Dallas' Endzone.

Während die Cowboys nach einer überzeugenden regulären Saison jetzt viel Zeit haben, über die Zukunft von und mit Quarterback Dak Prescott und Coach Mike McCarthy nachzudenken, steht für die Green Bay Packers in der nächsten Runde gegen die San Francisco 49ers ein weiteres Traditionsduell an. Sich auf die Offensive der Packers vorzubereiten, könnte für die 49ers knifflig werden. Denn mit Romeo Doubs schickt Love im dritten Spiel hintereinander einen anderen Receiver über 100 Yards, der Passempfänger sammelt mit sechs Catches insgesamt 151 Yards.

Kein Happy End fernab von Hollywood

Einen überragenden Jungspund haben auch die Los Angeles Rams zu bieten. In seiner Rookie-Saison begeistert Receiver Puka Nacua regelmäßig. In der ersten Playoff-Runde muss das Team nach Detroit - doch fernab des Hollywood-Signs bleibt das Happy End aus. Die Zuschauer im Ford Field erleben einen echten Krimi. Ein 24:23 bedeutet für die Lions den ersten Sieg in den Playoffs seit 1991. Der kürzlich für das Allstar-Game noch außen vor gelassene Amon-Ra St. Brown verzeichnet bei seinem Playoff-Debüt 110 Yards Raumgewinn. Der letzte Catch des Receivers bringt Detroit ein neues First Down und besiegelt den Sieg, weil die Lions anschließend die Uhr herunterspielen können.

Schon vor der Pause gibt es alle fünf Touchdowns der Partie, darunter ein 50-Yard-Touchdown des schon angesprochenen Nacua, der insgesamt auf überragende 181 Yards kommt - ein Wert, den noch kein Rookie-Receiver in den Playoffs erreicht hat. Nach dem Seitenwechsel übernehmen dann die starken Abwehrreihen das Kommando. Die drei folgenden Scores kommen allesamt per Field Goal zustande.

"Das ist nur der Anfang für uns"

Besonders für die beiden Quarterbacks ist das Spiel ein besonderes. 2021 spielen Jared Goff (heute Lions) und Matthew Stafford (Rams) noch beim jeweils anderen Team. Dann folgt ein Trade, Stafford gewinnt mit Los Angeles 2022 den Super Bowl im eigenen Stadion. Für dieses Vorhaben setzt die Franchise alles auf eine Karte - dass das Team in den Folgejahren in der Versenkung verschwindet, ist quasi eingeplant. Nicht ohne Grund also zeigt sich Matthew Stafford vor seiner Rückkehr nach Detroit immer wieder erfreut darüber, überhaupt in den Playoffs zu stehen.

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Auf dem Feld muss Stafford dann, nachdem er mit einem Verteidiger der Lions kollidiert, mit einer bandagierten Hand spielen. Nach einem harten Hit im dritten Viertel muss er sogar kurz vom Feld, klagt über schmerzende Rippen. Am Ende bringt er 25 von 36 Pässen zu seinen Mitspielern, sammelt 367 Yards und zwei Touchdowns. "Ich würde keinen anderen Quarterback haben wollen als Matthew Stafford", zeigt sich Rams-Coach Sean McVay nach dem Spiel stolz. Auf der Gegenseite hat Lions-Spielmacher Goff nur unter Druck Probleme, jedoch gelingt es den Rams zu selten, ihn in die Enge zu treiben. Für ihn gehen 277 Yards und 22 von 27 Pässen, einer davon für einen Touchdown, in die Statistik ein.

Von allen Teams, die in der ersten Runde dieser NFL-Playoffs die Segel streichen müssen, sind die Rams womöglich die Franchise, die das Ausscheiden am besten verkraften kann. Und die Lions? "Das ist nur der Anfang für uns", macht Goff nach der Partie klar. "Das heute war die beste Heimspiel-Atmosphäre, in der ich je gespielt habe. Und ich erwarte, dass das in der nächsten Woche noch getoppt wird." Dann empfangen die Lions entweder die Philadelphia Eagles oder die Tampa Bay Buccaneers.

Quelle: ntv.de, mit sid

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