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Sender schmeißt Jets-Star raus Aaron Rodgers überzieht Jimmy Kimmel mit haltlosen Vorwürfen

Führt eine Schlammschlacht mit Jimmy Kimmel: Jets-Quarterback Aaron Rodgers.

Führt eine Schlammschlacht mit Jimmy Kimmel: Jets-Quarterback Aaron Rodgers.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Was ist da los, wenn einer der besten NFL-Quarterbacks Giftpfeile auf einen der größten Showmaster der USA abfeuert? Aaron Rodgers und Jimmy Kimmel führen eine verrückte Schlammschlacht, die dieser Tage völlig aus dem Ruder läuft. Es geht um schwerwiegende Vorwürfe - bis Rodgers gefeuert wird.

Plötzlich zofft sich der Superstar-Quarterback mit einem der größten Entertainer des Landes? In den USA beherrscht dieser Tage eine spezielle Schlammschlacht die Nachrichten abseits des NFL-Rasens: Aaron Rodgers, Spielmacher der New York Jets, und der Comedian und Late-Night-Showmaster Jimmy Kimmel streiten sich via TV-Auftritte und Soziale Medien.

Neu ist die Fehde nicht, aber sie erreicht eine völlig neue Stufe der Eskalation. Völlig irrwitzig fliegen Giftpfeile hin und her. Es geht um schwerwiegende Vorwürfe, Verschwörungstheorien, Anklagedrohungen, halbherziges Zurückrudern - und schließlich wird Rodgers von einem TV-Job gefeuert.

NFL-Playoffs live im Free-TV bei RTL

Die Jagd um den Super Bowl ist eröffnet. "Alles oder nichts" heißt es ab dem 13. Januar, wenn die NFL in den K.-o.-Modus schaltet. Wer schafft den Sprung ins Endspiel in Las Vegas? RTL überträgt die Spiele der Conference Championships live im Free-TV:

Bereits in der vergangenen NFL-Saison konnte sich Rodgers mit seinem damaligen Team, den Green Bay Packers, nicht für die Playoffs qualifizieren. Sein Nachfolger Jordan Love, der seine erste Spielzeit als Starting-Quarterback spielt, machte es besser und seine Packers duellieren sich heute Abend (22.30 Uhr/RTL) mit den Dallas Cowboys um den Einzug in die Divisional Round, die zweite Runde der Playoffs. Rodgers dagegen erlebte eine Saison zum Vergessen, riss sich die Achillessehne am ersten Spieltag, kehrte nicht mehr auf den Rasen zurück und machte abseits des Platzes auf sich aufmerksam.

Rodgers setzt Kimmel mit Epstein in Verbindung

Während seine Jets die Playoffs verpassten, fuhr Rodgers mit seinem Job als wöchentlicher Experte in der "Pat McAfee Show" fort. Einer täglichen, überaus erfolgreichen Sport-Talkshow des TV-Senders ESPN, die vom ehemaligen NFL-Punter McAfee moderiert wird und mit jeder Folge knapp eine Million Menschen erreicht. Am 2. Januar sorgte Rodgers für Aufsehen, als er in der Sendung verbal auf Kimmel losging. Bei jenem nun berühmt-berüchtigten Auftritt implizierte er in seinen Aussagen, dass Kimmels Name in Gerichtsdokumenten auftauchen würde, die mit Jeffrey Epstein in Verbindung stehen. Falsche und gefährliche Behauptungen ohne jegliche Beweise.

Epstein ist ein verurteilter Sexualstraftäter und Pädophile, der sich 2019 im Gefängnis umbrachte, bevor er vor Gericht wegen Sex Trafficing, also Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung Minderjähriger, angeklagt werden konnte. Der aktuelle US-Gerichtsfall des mutmaßlichen Missbrauchsopfers Virginia Giuffre gewährte der Öffentlichkeit kürzlich von der US-Justiz freigebenden Gerichtsakten zu Epstein.

Rodgers sagte: "Eine Menge Leute, einschließlich Jimmy Kimmel, hoffen wirklich, dass das nicht herauskommt." Er fuhr fort, er würde "die Korken knallen lassen", wenn Kimmel auf der Liste stünde. Sein Name fand sich allerdings nicht in dem 943 Seiten umfassenden Dokument, das der Southern District of New York am 3. Januar entsiegelte und auch nicht in weiteren, in den Folgetagen veröffentlichten Epstein-Akten. Die Namen in den Dokumenten, darunter auch die einiger hochrangiger Persönlichkeiten, waren größtenteils bereits zuvor öffentlich genannt worden, doch der Fall sorgt weiterhin für Verschwörungstheorien und wilde Spekulationen.

Kimmel droht mit Gericht

Kimmel reagierte daher alles andere als erfreut, als sein Name von Rodgers mit den Dokumenten und Epstein in Verbindung gebracht wurde. Auf der Plattform X, vormals Twitter, stritt er jegliche Verbindungen zu Epstein ab und drohte darüber hinaus dem dreimaligen NFL-MVP mit rechtlichen Schritten.

"Fürs Protokoll, ich habe Epstein weder getroffen, noch bin ich mit ihm geflogen, noch habe ich ihn besucht, noch habe ich irgendeinen Kontakt mit ihm gehabt, noch werden Sie meinen Namen auf irgendeiner 'Liste' finden", schrieb Kimmel. Weiterhin sagte er, Rodgers glaube an "offensichtlich gefälschten Unsinn, den Spinner wie Sie nicht von der Realität unterscheiden können". Der Entertainer drohte anschließend noch: "Ihre rücksichtslosen Worte bringen meine Familie in Gefahr. Machen Sie weiter so und wir werden die Fakten vor Gericht diskutieren."

Damit waren der Streit und die Eskalation aber nicht beendet. Als Nächstes nutze Kimmel seine TV-Bühne. In seiner Late-Night-Show attestierte er Rodgers am Montag ein "Hamsterhirn" und schlug ihm via Kameras vor, sein "Gehirnerschütterungsprofil zu überarbeiten". Eine Anspielung auf die vielen und teilweise gravierenden Kopfverletzungen der NFL-Profis. Außerdem "würde ein anständiger Mensch sich entschuldigen", sagte Kimmel. "Aber er wird es wahrscheinlich nicht tun."

Kimmel witzelt in seiner Late-Night-Show

2021 hatte Kimmel Rodgers bereits dafür kritisiert, dass der damalige Quarterback der Green Bay Packers versuchte zu verheimlichen, dass er auf dem Höhepunkt der Pandemie nicht gegen Covid-19 geimpft war. Rodgers gab die Täuschung später zu. Im vergangenen Jahr nannte Kimmel Rodgers einen "Alu-Hut-Träger", weil dieser in der "Pat McAfee Show" über angebliche Vertuschungsversuche von UFO-Sichtungen sprach, die als Ablenkung von der Klientenliste von Epstein dienen sollten.

Auf die früheren Kritikpunkte nahm der Entertainer in seinem Late-Night-Monolog nun wieder Bezug und argumentierte, Rodgers habe deswegen "zurückschlagen" wollen. Ein Typ, der auf ein minderwertiges College gegangen sei, ein Football-Stipendium erhalten habe und "keine Minute seines Lebens den menschlichen Körper studiert" habe, kenne sich in Sachen Wissenschaft besser als Wissenschaftler aus und mutiere plötzlich zu "einem Experten im Bereich der Immunologie", witzelte er.

Rodgers hatte 2021 behauptet, er sei "jemand, der kritisch denkt" und er habe sich eingehend über die Impfstoffe informiert, sei aber auf etwas in den Impfstoffen von Pfizer und Moderna allergisch. Er suche lieber nach einer alternativen Behandlung. Dr. Anthony Fauci, den ehemaligen Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, hatte der NFL-Profi damals als "einen der größten Verbreiter von Fehlinformationen" bezeichnet.

ESPN feuert Rodgers

Dann war in der Schlammschlacht wieder Rodgers dran. Nicht mal 24 Stunden nach Kimmels jüngsten Kommentaren ruderte er in der "Pat McAfee Show" halbherzig zurück; er bestritt, dass er impliziert habe, Kimmel sei ein Pädophiler sei und verurteilte diejenigen, die so etwas behaupten. "Ich bin nicht dumm genug, auch Sie denken, ich sei ein Idiot, Sie für so etwas, ohne jegliche Beweise, zu beschuldigen", richtete der Quarterback seine Worte an Kimmel. Entschuldigen wollte er sich allerdings nicht. Stattdessen sah er sich als Opfer der sogenannten "Cancel-Culture", wollte einen "Spielplan der Medien" erkennen, machte sich über Kimmels seiner Meinung nach geringe Intelligenz lustig und kritisierte einen ESPN-Chef, der beschwichtigend gesagt hatte, Rodgers habe nur "einen dummen und sachlich unzutreffenden Witz" über Kimmel gemacht.

Letztendlich wurde die Fehde zwischen Rodgers und Kimmel für das Walt-Disney-Unternehmen zu unangenehm: Sowohl ESPN als auch ABC, wo Kimmels Late-Night-Show ausgestrahlt wird, gehören zur Muttergesellschaft. Rodgers wurde im vorerst letzten Akt der irrwitzigen Schlammschlacht am Mittwoch von seiner ESPN-Show gefeuert und muss sich die NFL-Playoffs vor dem Fernseher anschauen.

Quelle: ntv.de

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