Letzter Auftritt in Melbourne? Rüpel-Ikone Nick Kyrgios fliegt beim Comeback hochkant raus
13.01.2025, 16:07 Uhr
Schmerzen und nicht mehr: Das Ende von Nick Kyrgios.
(Foto: IMAGO/AAP)
Auf die Rückkehr von Nick Kyrgios freuen sich die Fans bei den Australian Open in Melbourne. Doch der exzentrische Tennisprofi zeigt, mal wieder angeschlagen, eine enttäuschende Vorstellung und fliegt früh raus. Boris Becker hatte es geahnt.
Nick Kyrgios startete mit großen Zielen - und verließ die John Cain Arena von Melbourne schwer frustriert: Für den Rückkehrer und früheren Wimbledon-Finalisten endeten die Australian Open bereits in der ersten Runde.
Der offenbar an einer Bauchmuskelblessur laborierende Kyrgios unterlag trotz lautstarker Anfeuerungen seiner Landsleute dem Briten Jacob Fearnley 6:7 (3:7), 3:6, 6:7 (2:7) - und deutete danach an, dass es sein letzter Einzelauftritt bei seinem Heim-Slam gewesen sein könnte. "Realistisch gesehen kann ich mir nicht vorstellen, hier noch einmal ein Einzel zu spielen", sagte der 29-Jährige.
Er habe die Partie trotz seiner Probleme bis zum Ende gespielt, weil seine Fans stundenlang gewartet hätten. Kyrgios kündigte an, auch noch im Doppel mit seinem Kumpel Thanasi Kokkinakis antreten zu wollen. 2022 hatten beide den Wettbewerb gewonnen. Das Jahr war auch das letzte Jahr, in dem Kyrgios bei einem Grand-Slam-Turnier angetreten war.
Becker vernichtete ihn im Podcast
Auf seinen Auftritt bei den US Open kurz nach dem Einzug ins Finale von Wimbledon folgte kein weiterer mehr auf der größten Bühne. Damals war er am 7. September 2022 im Viertelfinale in fünf Sätzen an dem Russen Karen Khachanov gescheitert.
Kyrgios, einst Nummer 13 der Welt und zuletzt lange raus aufgrund von Problemen an Knie, Fuß und Handgelenk, hatte vor seinem Comeback angekündigt, seine Kritiker "zum Schweigen bringen" und einen Grand-Slam-Titel gewinnen zu wollen.
Er habe fast jeden geschlagen, dem er gegenüberstand, betonte Kyrgios immer wieder, auch die großen Stars. "Aber ich denke, das einzige, was ich jetzt anstrebe, ist ein Grand Slam", hatte er schon Ende des vergangenen Jahres gesagt: "Ich denke, das ist das einzige, was die Leute endlich zum Schweigen bringen wird." In Melbourne wird ihm der Coup voraussichtlich nicht mehr gelingen.
Wenig beeindruckt von dem Australier hatte sich zuletzt unter anderem Boris Becker gezeigt. "Ich sehe ihn als Social-Media-Star, der ab und zu Tennis spielt", sagte Boris Becker im Podcast "Becker Petkovic", den er gemeinsam mit der früheren Tennisspielerin Andrea Petkovic aufnimmt. "Ich glaube einfach, dass er den Tennissport als eine Bühne braucht. Das ist sein Geschäftsmodell, er braucht die Öffentlichkeit."
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid