Sport

Präsident Eliasch polarisiert "Ruiniert diesen Sport": FIS-Boss lässt Deutschen zürnen

Eliasch ist vor allem bei den europäischen Ski-Vertretern unbeliebt.

Eliasch ist vor allem bei den europäischen Ski-Vertretern unbeliebt.

(Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Dem DSV-Sportdirektor liegt der Ski-Weltcup am Herzen. FIS-Präsident Johan Eliasch von Amts wegen auch. Und doch hat er komplett andere Vorstellungen als Wolfgang Maier. Den versetzen die Pläne des Bosses mächtig in Rage.

DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier hat FIS-Präsident Johan Eliasch und dessen Zukunftspläne scharf kritisiert. "Durch die Position eines FIS-Präsidenten ruiniert er diesen Skisport. Zu dieser Aussage stehe ich bei allen Themen", sagte der 63-Jährige im Rahmen des letzten Weltcups der Saison in Saalbach-Hinterglemm im BR24Sport-Interview: "Natürlich macht er es nicht alleine, er hat viele Helfer dazu. Das ist das, was das Problem für uns ist."

Im Skisport tobt ein Machtkampf zwischen der FIS und den Nationalverbänden. Der Präsident selbst hatte nach seiner - aus Verfahrensgründen von einigen Verbänden in Zweifel gezogenen - Wiederwahl im Mai 2022 verbal gezündelt. Er habe "ein klares Mandat zur Veränderung", sagte er, die FIS müsse für alle ihre Mitglieder da sein und wegkommen vom Verband der "wenigen Auserwählten", also der Europäer. Eliasch steht schon länger mit seinen Ideen in der Kritik, die Vermarktung ist der wichtigste Streitpunkt. Der FIS-Chef will diese zentralisieren, bislang vermarkten die Verbände ihre Weltcups selbst. Bei dieser Frage, betonte er, gehe es nicht mehr um das Ob, nur noch um das Wie und Wann.

Das war eine Kriegserklärung an die Verbände. "Die FIS", meinte Eliasch, "besitzt die Rechte und ist vollumfänglich dazu berechtigt, damit zu handeln, wie wir es möchten." Die Kritik entzündet sich auch an der Kalenderplanung ebenso wie an vermeintlicher "Gleichmacherei", weil Top-Events wie Kitzbühel auf eine Stufe mit kleineren Veranstaltungen gestellt würden.

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Einen Bruch zwischen den Nationalverbänden und der FIS kann sich der DSV-Sportdirektor mittlerweile gut vorstellen. "Das wäre mir ehrlich gesagt ganz recht", so Maier: "Man muss irgendwann mal klare Kante zeigen." Man könne nicht immer nur Kompromisse eingehen, "es geht eigentlich nur um die Wirtschaftlichkeit."

Deshalb hätte Maier "kein Problem damit, wenn die Europäer sagen: 'Okay, wir machen uns jetzt selbstständig'". Schließlich könne das auch ein Signal an Eliasch sein. "Ich glaube, dass die Verbände viel eher bereit sind, einen Kompromiss oder eine Lösung zu finden, als das der FIS-Präsident ist", sagte Maier.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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