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Norweger noch im Rollstuhl Ski-Star Kilde bangt nach Horrorsturz um Karriere

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(Foto: dpa)

Der Gesamtweltcupsieger von 2020 gibt ein weiteres Update zu seiner Verletzungspause. Knapp drei Wochen nach seinem schlimmen Sturz schwankt Aleksander Aamodt Kilde zwischen Zuversicht und Zurückhaltung. Noch kann der Norweger nicht sagen, ob er jemals wieder um Siege mitfahren kann.

Der norwegische Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde wagt knapp drei Wochen nach seinem schlimmen Sturz in der Lauberhorn-Abfahrt von Wengen noch keine Prognose für ein Comeback. Er wisse nicht, ob er jemals wieder sein Topniveau erreichen könne, erklärte der 31-Jährige bei einer virtuellen Pressekonferenz. "Die Situation rund um meine Verletzung ist unklar. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder ganz gut wird, aber die Frage ist, wie lange das dauern wird", sagte Kilde.

"Es ist zu früh, um zu sagen, ob ich wieder wie vorher auf Skiern stehen und wieder Rennen gewinnen kann", so der Top-Abfahrer der vergangenen Jahre und Gesamtweltcupsieger von 2020. "Aber ich wünsche mir natürlich, zurück zu dem zu kommen, was ich liebe." Er fokussiere sich nun darauf, "wieder auf die Beine zu kommen und anständig zu gehen. Danach nehme ich es Tag für Tag", erklärte Kilde. Es sei ungewiss, ob die betroffenen Nerven ein halbes Jahr benötigen, ein ganzes oder womöglich sogar zwei.

Kilde war bei dem Rennen in der Schweiz Mitte Januar gestürzt und mit hoher Geschwindigkeit in den Fangzaun gekracht. Er hatte sich an der Schulter und schwer am Unterschenkel verletzt. In den sozialen Medien hatte der Norweger kürzlich drastische Bilder seiner Wadenverletzung veröffentlicht und Details seiner Reha, die er in Innsbruck absolviert, geschildert.

Shiffrin auf dem Weg zum Comeback

Er könne sein Bein wieder leicht belasten, sagte er, um dann über die Schmerzen zu sprechen, die ihm ein beim Sturz durchtrennter Nerv bereite. Noch brauche er einen Rollstuhl, den er jedoch aufgrund der Schulterverletzung nicht bedienen könne, berichtete "Der Standard". Er sei auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen. "Es war eine harte Zeit, ich hatte viele Schmerzen und zwei Operationen an zwei unterschiedlichen Stellen. Es benötigt Zeit. Die habe ich auch", sagte Kilde.

Neben dem Norweger sind aktuell noch zahlreiche andere Ski-Stars mit Verletzungen außer Gefecht gesetzt. Ski-Ikone Mikaela Shiffrin hat dabei noch verhältnismäßiges Glück. Die US-Amerikanerin arbeitet nach ihrem Sturz am vergangenen Freitag an ihrem Comeback. "Der Mikaela geht es relativ gut, den Umständen entsprechend. Es ist nichts Gröberes passiert, kein Knochenbruch, keine Bänder gerissen", sagte US-Alpindirektor Patrick Riml zuletzt.

Andere hatten weniger Glück bei ihren Stürzen. So mussten unter anderem der Allrounder Alexis Pinturault und Shiffrins Slalom-Rivalin Petra Vlhova die Saison nach Kreuzbandrissen abbrechen. Kilde machte dafür auch die Häufung an Events rund um die Rennen verantwortlich. "Es ist nicht nachhaltig, überall haben wir auch abends Verpflichtungen. Das bedeutet Stress für die Athleten, speziell für die Top Ten", sagte er. "Wir müssen uns den Rennkalender anschauen, und wir Athleten müssen gehört werden. Du willst ja niemanden wegen Verletzungen verlieren."

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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