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"Nie die Gans absprechen lassen"Sven Hannawald berichtet über heikle Skisprung-Weihnachtszeit

24.12.2024, 10:37 Uhr
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Konnte auch an Weihnachten genießen: Skisprung-Legende Sven Hannawald. (Foto: imago/Laci Perenyi)

Weihnachten ist für viele Menschen ganz eng mit Essensgenuss verbunden. Wie ist das bei den Skispringern so kurz vor der Vierschanzentournee? Sven Hannawald plaudert aus dem Nähkästchen.

Für den bislang letzten deutschen Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald war Weihnachten immer ein Fest mit viel Genuss. "Das Gros der Springer verbietet sich nichts und wird die heimische Zeit voll genießen. Jeder weiß, wie viele Kalorien welches Essen hat", sagte der 50 Jahre alte Hannawald der Deutschen Presse-Agentur.

"Wenn es Gans oder Kartoffelsalat gibt, habe ich mir die nie absprechen lassen, obwohl es sportlich und energetisch vielleicht ein bisschen zu viel für den Skispringer ist." Hannawald gewann 2001/02 das Schanzenspektakel. Er landete in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen einen historischen Vierfacherfolg. Seither hat kein Deutscher mehr das Traditionsevent um den Jahreswechsel gewonnen.

Für die Skispringer befindet sich Weihnachten in einer heiklen Zeit. Bis zum 22. Dezember sprangen Pius Paschke und Co. in Engelberg, schon am 28. Dezember geht es mit der Qualifikation in Oberstdorf weiter. "Man geht erst einmal weg von dem ganzen Wettkampf-Thema. Man freut sich auf die Familie. Das ist eine der wenigen Traditionen der heutigen Zeit. Dieses Beisammensein ist schön - natürlich gibt es die eine oder andere Gedankenwelle an die Tournee", sagte Hannawald.

Polen-Star Stoch fehlt bei Vierschanzentournee

Derweil wird Polens langjähriger Ausnahme-Skispringer Kamil Stoch nach zuletzt schwachen Leistungen bei der 73. Auflage der Vierschanzentournee fehlen. Der dreimalige Tournee-Gewinner, der 2017/18 als erster Gesamtsieger nach Hannawald alle vier Springen gewann, gehört nicht zum fünfköpfigen Aufgebot, stattdessen wird Stoch in der Zeit rund um den Jahreswechsel trainieren. Dawid Kubacki, Sieger von 2019/20, erhielt den letzten Platz im polnischen Team.

Stoch (37) habe entschieden, "dass er sich nicht bereit für die Tournee fühlt", sagte Polens Cheftrainer Thomas Thurnbichler. Wann Stoch ins Weltcup-Team zurückkehrt, sei offen. "Wenn er sich bereit fühlt, werden wir eine Qualifikation durchführen, bei der sich Kamil seinen Platz für die WM verdienen kann." Die Nordischen Titelkämpfe finden vom 25. Februar bis 9. März 2025 in Trondheim/Norwegen statt.

Hinter Stoch liegt ein schwieriger Winter 2023/24, die Tournee beendete er auf Rang 15 der Gesamtwertung. In der Vorbereitung auf diese Saison musste er zudem aufgrund einer Knieverletzung zwischenzeitlich pausieren. Sein bestes Weltcup-Ergebnis gelang Stoch mit Platz 14 Anfang Dezember im finnischen Ruka.

Quelle: ntv.de, dbe/sid/dpa

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