Keine Dankbarkeit für Sinner Djokovic krönt Sensationsjahr mit Rekord-Titel
19.11.2023, 20:05 Uhr
Unfassbar gut: Novak Djokoic.
(Foto: AP)
Novak Djokovic ist nicht aufzuhalten. In der Vorrunde der ATP Finals droht dem Serben das Aus, nur dank Schützenhilfe von Jannik Sinner kommt er weiter. Im Endspiel stehen sich beide nun erneut gegenüber und der Tennis-Dominator setzt sich souverän durch.
Mit einer beeindruckenden Machtdemonstration hat Novak Djokovic zum siebten Mal die ATP-Finals gewonnen. Der 36 Jahre alte Serbe setzte sich in Turin im Endspiel gegen Publikumsliebling Jannik Sinner klar mit 6:3, 6:3 durch und ist nun alleiniger Rekordsieger beim Jahresabschluss der acht besten Tennisprofis. Er hat nun einen Sieg mehr erreicht als Roger Federer aus der Schweiz. Bester Deutscher bei der hochkarätigen Veranstaltung ist Boris Becker mit drei Titeln. Alexander Zverev, der in diesem Jahr trotz zweier Siege in der Vorrunde das Halbfinale verpasste, folgt mit seinen Triumphen aus 2018 und 2021.
Der Weltranglisten-Erste verwandelte nach 1:43 Stunden seinen ersten Matchball und krönte damit eine sensationelle Saison mit drei Grand-Slam-Titeln in Melbourne, Paris und New York. Nur in Wimbledon hatte sich Djokovic im Finale dem Spanier Carlos Alcaraz in einem epischen Fünf-Satz-Match geschlagen geben müssen. Nach seinem Sieg schloss Djokovic seine beiden Kinder in die Arme und ließ sich feiern. "Eine der besten Saisons, die ich in meinem Leben gespielt habe. Es ist etwas ganz Besonderes, ich bin sehr stolz auf meine Leistung."
Den ersten Satz beendet Djokovic im Eiltempo
Sinner hatte am Dienstag in der Gruppenphase in einem hochklassigen Match über mehr als drei Stunden noch in drei Sätzen gegen Djokovic gewonnen. Nur weil der Italiener zum Abschluss der Gruppenphase auch gegen den dänischen Jungstar Holger Rune gewonnen hatte, hatte Djokovic überhaupt die Vorrunde überstanden. Doch von Dankbarkeit war im Finale nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Der Rekord-Grand-Slam-Champion erteilte dem bis dato in diesem Turnier ungeschlagenen Sinner eine Lehrstunde. Druckvoll, dominant, voll konzentriert - phasenweise war fast ein Klassenunterschied zwischen Djokovic und Sinner zu erkennen.
Drei seiner Aufschlagspiele im ersten Satz brachte er zu null durch, schlug starke sieben Asse - und leistete Sinner bei dessen Service gehörig Widerstand. Die Folge: Ein schnelles Break, mit dem Djokovic auf 3:1 stellte. Nach nur 38 Minuten holte sich Djokovic den ersten Satz. Sinner schaute verzweifelt zu seinem Team. Doch Djokovic, der im Halbfinale bereits Alcaraz in zwei Sätzen deklassiert hatte, war an diesem Abend einfach nicht zu stoppen.
Im zweiten Satz änderte sich das Bild zunächst kaum, Djokovic zeigte sein bestes Tennis. Erst nahm er Sinner den Aufschlag gar ohne Punktverlust ab, dann blieb er bei eigenem Service erneut makellos. Doch Sinner kämpfte sich zurück, jeder seiner Punktgewinne entfachte lautstarken Jubel der Tifosi. Der Höhepunkt: Spiel sieben, das sich Sinner nach 16 Minuten sicherte und dabei zwei Breakbälle abwehrte. Doch Djokovic blieb unbeeindruckt.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa