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Australian Open in der Kritik Verbot von Peng-Shuai-Shirts erregt Aufsehen

Die Entscheidung der Australian-Open-Veranstalter stößt auf viel Kritik.

Die Entscheidung der Australian-Open-Veranstalter stößt auf viel Kritik.

(Foto: imago images/Hasenkopf)

Die Sorge um die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai ist weiter groß. Und kommt jetzt auch bei den Australian Open an, die mit einer umstrittenen Entscheidung auffallen. Denn beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres werden offenbar bestimmte Kleidungsstücke auf der Tribüne verboten.

Bei den Australian Open sind die Veranstalter im Umgang mit dem brisanten Fall Peng Shuai durch ein Internetvideo in Erklärungsnot geraten. Zu sehen waren darin Sicherheitskräfte im Melbourne Park, die Zuschauer daran hinderten, zur Unterstützung der chinesischen Tennisspielerin T-Shirts mit der Aufschrift "Wo ist Peng Shuai?" zu tragen. "Unsere Eintrittsbedingungen erlauben keine Kleidung, Banner oder Schilder, die kommerziell oder politisch sind", sagte ein Sprecher von Tennis Australia zu dem Vorfall und versicherte: "Die Sicherheit von Peng Shuai ist unser Hauptanliegen."

Tennis Australia arbeite weiterhin "mit der WTA und der weltweiten Tennisgemeinschaft zusammen, um mehr Klarheit über ihre Situation zu erlangen, und wir werden alles tun, was wir können, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten." Auf den Aufnahmen ist auch zu sehen, wie Mitarbeiter der Australian Open ein Transparent entfernen. Die Einstufung der Frage nach Peng Shuai als "politisch oder kommerziell" wird voraussichtlich noch einer genauen Erklärung der Veranstalter bedürfen.

Die Sorge um Peng Shuai ist weiter groß. Die frühere Doppel-Weltranglistenerste hatte im November in einem nur kurz zugänglichen Beitrag im chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo über sexuellen Missbrauch durch Chinas Ex-Vizepremierminister Zhang Gaoli berichtet. Ihre anschließende Abwesenheit in der Öffentlichkeit führte zu Protesten und Forderungen zahlreicher prominenter Kollegen und Institutionen nach unabhängig überprüfbaren Sicherheitsgarantien für die Athletin.

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Zwar zeigte sich Peng daraufhin mehrfach und vor allem in chinesischen Staatsmedien sowie in einem Videotelefonat mit Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Allerdings herrschen trotz ihrer gegenteiligen Beteuerungen weiter Zweifel an der Unversehrtheit der 36-Jährigen, zumal ihre bislang letzte Wortmeldung vom 20. Dezember nunmehr schon vier Wochen zurückliegt.

Die WTA hatte bereits zuvor als Konsequenz aus der mangelnden Aufklärung von Pengs Anschuldigungen durch die chinesischen Behörden trotz damit verbundener Millionen-Verluste alle Turniere im Reich der Mitte und seiner Sonderverwaltungszone Hongkong bis auf Weiteres gestrichen.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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