Alles Wichtige zur Snooker-WM Wer ist genialer als Ronnie O'Sullivan?
15.04.2022, 19:47 Uhr
Ronnie O'Sullivan ist die Nummer eins der Welt.
(Foto: dpa)
Er ist die Nummer eins der Welt: Ronnie O'Sullivan. Doch kann er das auch bei der Snooker-Weltmeisterschaft beweisen oder überflügelt ihn einer der vielen anderen Titelkandidaten? Einen deutschen Sieger kann es nicht geben, es konnte sich niemand qualifizieren. Das Wichtigste zum Turnier, das am morgigen Samstag (11 Uhr/Eurosport) startet. Natürlich wieder im Crucible Theatre von Sheffield schaut alles für die kommenden 17 Tage bis zum 2. Mai auf den Tisch.
Wer sind die Favoriten?
Das ist diesmal nicht so einfach. Snooker-Genie Ronnie O'Sullivan aus England ist wieder die Nummer eins, sein mental angeschlagene Landsmann Mark Selby kommt als Titelverteidiger. Auch der dritte Engländer, Judd Trump, und Neil Robertson aus Australien werden für den wichtigsten Triumph des Jahres als aussichtsreiche Kandidaten gehandelt.
Experte Rolf Kalb sagt: "Ich habe einige Favoriten mit Problemen auf dem Zettel. Ich würde mich in diesem Jahr nicht wundern, wenn es einen Außenseitersieg gäbe. In diesem Jahr scheint er eher möglich als in den Vorjahren." Es gibt auch aussichtsreiche chinesische Teilnehmer wie Ding Junhui oder Zhao Xintong.
Wann gab es zuletzt eine Titelverteidigung?
Das ist seit der Jahrtausendwende nur O'Sullivan (2012 und 2013) sowie Selby (2016 und 2017) gelungen. Zuletzt gab es in vier Jahren vier unterschiedliche Champions, neben Trump, O'Sullivan und Selby auch den Waliser Mark Williams. "Die ganze Corona-Phase war ein Gleichmacher, plötzlich waren alle gleich. Das hat die Topspieler ein bisschen aus dem Olymp herausgeholt", sagte Kommentator Kalb über die jüngere Vergangenheit.
Sind Deutsche dabei?
Nein, wieder nicht. Lukas Kleckers und Simon Lichtenberg sind erneut in der Qualifikation gescheitert und haben damit eine deutsche Premierenteilnahme im Crucible Theatre verpasst. Beide verloren in der dritten Runde. Der 25 Jahre alte Kleckers unterlag mit 5:6 gegen Matthew Selt aus England. Der ein Jahr jüngere Lichtenberg musste sich mit 0:6 dem Iraner Hossein Vafaei geschlagen geben.
Was ist anders als zuletzt?
Vorrangig die Corona-Situation. Im ersten Pandemie-Jahr wurde das Turnier von April auf August verschoben, erst in der finalen Phase durften noch ein paar Fans ins Crucible Theatre. Bei der WM 2021 durfte der prestigeträchtige Ort dann schrittweise immer mehr gefüllt werden. Diesmal herrscht von Anfang bis Ende Vollauslastung. "Die Zeiten mit Applaus aus der Dose: Das war gut gemeint, aber das ersetzt natürlich nicht die echte Atmosphäre", beschrieb Kalb die Sehnsüchte der Profis.
Wer überträgt die WM?
Eurosport ist wie gewohnt umfangreich mit von der Partie, zeigt alleine auf seinem Free-TV-Kanal rund 110 Stunden Live-Programm. Weiteres Programm gibt es via Stream. Üblicherweise sind bei der WM drei Sessions pro Tag angesetzt: eine am Vormittag, eine am Nachmittag und eine am Abend. Gespielt wird in Sheffield normal an zwei Tischen.
Quelle: ntv.de, Patrick Reichardt, dpa