Änderung für Portugal-Rennen F1 ändert Regel nach 125-fachem Regelbruch
24.10.2020, 10:05 Uhr
Die Formel 1 gastiert in Portugal und die Strecke in Portimão fordert die Piloten sichtbar - im Freitagstraining gibt es 125 Regelverstöße. Weil die Streckenbegrenzung für die Fahrer zum Problem wird, ändert die Rennleitung für Qualifying und Rennen die Anweisungen.
Kevin Magnussen ist der Gewinner der Freitagstrainings zum Großen Preis von Portugal. Nicht, weil der Haas-Pilot die schnellste Zeit gefahren wäre, dafür ist sein Bolide dann doch eindeutig zu langsam und die Mercedes viel zu überlegen. Aber der Däne war der einzige, dem auf dem Autodromo Internacional do Algarve keine einzige Rundenzeit gestrichen wurde. Die anderen 19 Fahrer dagegen scheiterten insgesamt 125 Mal daran, die 4,692 Kilometer in Portimão regelkonform hinter sich zu bringen.
Es klingt nach einer absurd hohen Zahl, und das ist es auch. Denn im Schnitt erklärte die Rennleitung somit jedem Piloten sechs Rundenzeiten für ungültig. Wobei laut "motorsportweek.com" allein Alexander Albon in seinem Red Bull 15-mal an den Vorgaben der Stewards scheiterte. Wohl auch ein Grund dafür, dass die Regeln für die "track limits", also die Streckenbegrenzung, für das Qualifying (Samstag, 15 Uhr) und das Rennen (Sonntag, 14.10 Uhr/beide RTL und im Liveticker bei ntv.de) geändert wurden.
Eigentlich war die Vorgabe klar: Wer in den Kurven 1, 4 und 15 die durchgezogene weiße Linie am Fahrbahnrand mit allen vier Rädern überschreitet, dem wird die Rundenzeit aberkannt. Weil das aber in den 180 Trainingsminuten insgesamt 125 Mal passierte, ließ Renndirektor Michael Masi am Samstagmorgen mitteilen, dass es nun darauf ankommt, ob die Autos "noch Kontakt zum rot-weißen Kerb dahinter" haben, wie "racefans.net" berichtet.
Vor allem die Kurven 1 mit 43 Verstößen und 4 mit 82 Verstößen erwiesen sich am Freitag als herausfordernd auf einem Kurs, der ohnehin anspruchsvoll ist. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton beschrieb die Strecke in Portimão als "extrem herausfordernd, das Auf und Ab ist unglaublich und es gibt einige Stellen, an denen Du nicht siehst, wohin es geht". McLaren-Pilot Lando Norris fühlte sich sogar an eine "Achterbahn" erinnert.
Die Lockerung der "track limits"-Vorgaben kommt den Teams sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen entgegen. Im Qualifying ganz offensichtlich deshalb, weil es ja um die schnellste Zeit geht und eine ungültige Runde damit einen deutlich schlechteren Startplatz zur Folge haben kann. Im Rennen gibt es nach dreimaligem Überschreiten dieser "track limits" die schwarz-weiße Flagge und damit eine Verwarnung, bei weiteren Verstößen drohen danach Zeitstrafen oder sogar die Disqualifikation.
Quelle: ntv.de, tsi