Co-Trainer verrät mögliche Startelf Fauxpas macht Three Lions zum EM-Gespött
08.06.2016, 15:44 Uhr
Gucken nach dem Startaufstellungs-Malheur blöd aus der Wäsche: Englands Trainer Roy Hodgson (r.) sowie seine Assistenten Gary Neville (l.) und Ray Lewington (m.).
(Foto: imago/BPI)
Bei dieser EM möchte es die englische Nationalelf allen zeigen. So sehr sehnt man sich im Mutterland des Fußballs nach einem Titel. Doch schon vor dem Turnierstart sorgen die Three Lions für Gelächter. Schuld ist der Co-Trainer.
Der Geistesblitz, der England zum Gespött der Europameisterschaft machte, kam Chris Coleman beim Frühstück. Als der walisische Nationaltrainer in der Zeitung las, dass der Gruppengegner England unfreiwillig Teile seiner EM-Wunschelf verraten hatte, griff er zu Stift und Zettel - und präsentierte den staunenden Reportern kurz darauf beim Training das Team der Waliser.
Allerdings: Auf Colemans auffällig unauffällig zur Schau getragenem Aufstellungsbogen standen nicht Gareth Bale oder Aaron Ramsey, sondern die Namen von Legenden. Cafú, Beckenbauer, Moore, Carlos, Socrates, Charlton, Zico, Best, Maradona, Pelé. Nur den Torwart hatte Coleman unter seinem Daumen verborgen - und er lachte sich kaputt. Über den großen, ruhmreichen Nachbarn, den Erfinder des Fußballs.
Die EM hat noch gar nicht begonnen, da haben sich die Three Lions schon lächerlich gemacht. Dabei wollte der Weltmeister von 1966 nach 50 Jahren Schmerz in Frankreich mit seiner talentierten, jungen Mannschaft doch endlich positive Schlagzeilen schreiben. Und nun das! Ray Lewington, Assistent von Teammanager Roy Hodgson, zeigte den gierigen Augen der Sportwelt schon Tage vor dem EM-Start gegen Russland in Marseille Teile der voraussichtlichen Startelf.
Rooney im Mittelfeld, Vardy im Sturm
Lewington ahnte nichts Böses, als er nach dem ersten öffentlichen Training mit einer Kladde und einigen Zetteln unter dem Arm zurück zum noblen Teamhotel Auberge du Jeu de Paume schlenderte. Das Deckblatt zeigte allerdings eine wichtige Trainingsnotiz - mit den präferierten Spielern für Mittelfeld und Angriff. In der Spitze demnach: Tottenhams Jungstar Harry Kane und Jamie Vardy vom Sensationsmeister Leicester City. Kapitän Wayne Rooney muss im Mittelfeld ran.
Das Geschreibsel auf offiziellem Papier des Verbandes FA lässt zudem darauf schließen, dass Eric Dier von Tottenham) die Schaltzentrale im defensiven Mittelfeld besetzen soll. Neben Rooney wird Diers Klubkollege Dele Alli zum Zuge kommen. Auf den offensiven Außen sind Raheem Sterling von Manchester City und Ross Barkley vom FC Everton erste Wahl.
England nimmt Malheur mit Humor
Lewingtons Malheur ist insofern peinlich, als Hodgson nach den negativen Erfahrungen der WM 2014 viel Aufwand betrieb, um Spionen ihre Arbeit zu erschweren. Damals sollen die Italiener gespäht und so erfahren haben, wie England seine Standards spielt. Ergebnis: 1:2, das Aus nach nur zwei Spielen. Um eine Wiederholung auszuschließen, ließ Hodgson um den Trainingsplatz im Stade des Bourgognes fast vier Meter hohe Schutzwände errichten. Vielleicht hätte es noch einen Tunnel zurück ins Quartier gebraucht.
Immerhin: Die Engländer nahmen Colemans Auftritt mit Humor. "Well played, Chris", schrieb die BBC, also etwa: coole Aktion. Außerdem machte sich der altehrwürdige Rundfunksender über die eigene Mannschaft lustig. Unter ein Foto, das Assistenzcoach Gary Neville auf dem Rad zeigt, schrieb ein gewitzter Redakteur: "Hat er etwa den Bus verpasst?"
Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid