Inoffizielle Klub-WM wegArsenal entreißt FC Bayern völlig unbekannten Titel

Der moderne Fußball ist überfrachtet mit immer neuen Wettbewerben. Diese, so behaupten es Kritiker, würden allein zur Geldmehrung erfunden werden. Ganz anders kommt da ein Titel daher, den der FC Bayern am gestrigen Mittwoch in London nicht verteidigen konnte.
Der FC Bayern hat gegen Arsenal nicht nur ein Spiel verloren. Der FC Bayern hat gegen Arsenal einen Titel verloren. Der Bundesliga ist ein Alleinstellungsmerkmal abhandengekommen. Mit dem 1:3 (1:1) in der Champions League in London wandert der höchst inoffizielle Titel des Klub-Weltmeisters zurück in die englische Premier League. Den Rekordmeister wird es indes kaum stören.
Denn diese Auszeichnung ist nicht zu vergleichen mit der glitzernden Trophäe für den Sieger der FIFA-Klub-WM und den Reichtümern, die allein die Teilnahme an dem Wettbewerb garantiert. Diese Auszeichnung ist eine Liebhaberei, die im Internet von einer Gruppe von Fußball-Nerds gepflegt wird. Dabei haben ein paar Statistik-Liebhaber das alte Boxsport-Prinzip auf den Fußball übertragen. Es gibt nur einen Titel und der wird in jedem Spiel verteidigt.
Ausgehend vom ersten erzielten Tor in einem FA-Cup-Spiel zwischen Upton Park und den Clapham Rovers am 11. November 1871 geht es seit dem Woche für Woche um die Weltmeisterschaft. Im nun 5405. Match der inoffiziellen Klub-WM-Geschichte patzte Manuel Neuer und die Gunners errangen damit ihren insgesamt 32. Titel in diesem kaum bekannten Wettbewerb. Der FC Bayern hatte diesen beim Sieg in der Champions League gegen Chelsea geholt. Die könnten nun beim Aufeinandertreffen mit Arsenal am kommenden Wochenende wieder zurückschlagen.
Chelsea hatte sich bei der echten Klub-WM im Sommer zum Champion aller Klassen gekrönt. Im Finale gegen Paris Saint-Germain hatten sie dem amtierenden Champions-League-Sieger den Titel abgetrotzt. Der Bundesligist Borussia Dortmund war als Titelverteidiger zu dem Turnier in die USA gereist und verteidigte ihn für Europa gegen Brasilien (Fluminese), Südafrika (Mamelodi Sundowns), Südkorea (Ulsan) und Mexiko (Monterrey). Im schlimmsten Fall wäre diese schöne, weil unwichtige virtuelle Trophäe womöglich für immer aus Europa verschwunden.