Fußball

"Ungeheuerliche" Äußerungen BVB ist sauer auf Referee-Boss Fandel

BVB-Trainer Jürgen Klopp im Streitgespräch mit Pokalfinal-Schiedsrichter Florian Meyer.

BVB-Trainer Jürgen Klopp im Streitgespräch mit Pokalfinal-Schiedsrichter Florian Meyer.

(Foto: REUTERS)

Im Pokalfinale wird Borussia Dortmund das reguläre Führungstor aberkannt, am Ende gewinnt der FC Bayern. Entsprechend groß ist der Frust beim BVB. Dass der DFB die Kritik der Borussia als "niveaulos" abkanzelt, schürt die Wut weiter.

Das nicht gegebene Tor von Nationalspieler Mats Hummels von Borussia Dortmund im Pokalfinale gegen Meister FC Bayern München (0:2 n.V.) erhitzt weiterhin die Gemüter. BVB-Sportdirektor Michael Zorc äußerte seinen Unmut über Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

"Ich finde es ungeheuerlich, wie sich Fandel geäußert hat. Wir waren die Geschädigten in der Situation. Man hätte sehen müssen, dass der Ball hinter der Linie war. Es stellt sich trotzdem niemand hin und sagt, dass es ihm Leid tue. Stattdessen teilt man noch in unsere Richtung aus", sagte Zorc den "Ruhr Nachrichten".

"Niveaulose Diskussionen"

Fandel hatte zuvor erklärt, dass die Torlinientechnologie solche "niveaulosen Diskussionen wie am Samstag" beseitigen würde. Den "armen Schiedsrichter Florian Meyer" hatte er ausdrücklich in Schutz genommen. Fandel gab zu bedenken: "Das sind Menschen, keine Maschinen und eben keine Torlinientechnologie."

An BVB-Trainer Jürgen Klopp gerichtet sagte Fandel: "Der muss sich besser überlegen: Wo gehe ich mit meiner Wut hin?" Klopp hatte nach dem Finale mehrfach deutlich sein Unverständnis über den Fehler des Schiedsrichtergespanns geäußert. Auch ohne Torlinientechnologie hätten Meyer und sein Assistent erkennen müssen, dass der Kopfball von Hummels die Torlinie klar überschritten hatte, fand der BVB-Coach.

"Dem Cirque de Soleil angehören"

"Wenn ein Spieler mit dem rechten Bein auf der Torlinie steht und mit dem linken Bein den Ball wegschlägt, müsste er dem Cirque de Soleil angehören, um das irgendwie hinzukriegen, ohne dass der Ball hinter der Torlinie war", sagte Klopp über die Rettungsaktion des Münchners Dante.

Laut einer 3D-Analyse der ARD vom Montag war der Ball 40 Zentimeter hinter der Torlinie, ehe er von Dante geklärt wurde. Meyer hatte seine Entscheidung am Sonntag verteidigt. "Im realen Ablauf war es sowohl für meinen Assistenten als auch für mich nicht zweifelsfrei erkennbar, ob der Ball die Torlinie vollständig überschritten hat oder nicht", zitierte der Deutsche Fußball-Bund den Referee in einer Mitteilung. "Somit haben wir entschieden, das Spiel weiterlaufen zu lassen."

Als Reaktion auf die schwerwiegende Fehlentscheidung haben DFB und Deutsche Fußball-Liga (DFL) angekündigt, erneut über die Einführung der Torlinientechnik zu beraten. Borussia Dortmund und der FC Bayern hatte bei der jüngsten Abstimmung im März für die Technik votiert. Die Mehrheit der 36 deutschen Profiklubs war jedoch dagegen.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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