Fußball

Russischer Meister scheitert Barça liefert Spektakel, Zenit fliegt raus

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Der FC Barcelona spielt in der Europa League um Geld, einen Platz in der Champions League und um einen Titel, den der Klub noch nie gewann. Und es lässt sich spektakulär an. Das Aus des russischen Meisters dürfte für Erleichterung bei möglichen Gegnern und beim Verband sorgen.

Der FC Barcelona hat trotz des 1:1 im Heimspiel vor einer Woche souverän das Achtelfinale der Europa League erreicht. Der spanische Fußballklub gewann beim SSC Neapel verdient mit 4:2 (3:1).

Vor dem Anpfiff hatten beide Teams gemeinsam ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Beide Mannschaften versammelten sich vor dem Anpfiff gemeinsam hinter einem Transparent mit der Aufschrift "Stop War" ("Stoppt den Krieg"). Der in der Champions League gescheiterte FC Barcelona hatte die effektivere Mannschaft und ging nach einem Konter, den der ehemalige Bundesligaprofi Pierre-Emerick Aubameyang einleitete, schon früh in Führung: Jordi Alba (8.) vollendete nach einem langen Spurt über den Platz. Nur wenige Minuten später legte Frenkie de Jong (13.) mit einem Schlenzer aus mehr als 20 Meter Entfernung nach.

Nach dem Anschluss durch Lorenzo Insigne (Foulelfmeter/23.) erzielte Gerard Piqué (45.) noch vor der Pause mit einem Schuss ins lange Eck das 3:1. Mit Aubameyangs Treffer (59.) war die Vorentscheidung gefallen. Neapel kam durch Matteo Politano (67.) nur noch zu einem zweiten Treffer.

Der FC Barcelona hat bisher weder die Europa League noch den Vorgänger-Wettbewerb UEFA-Cup gewinnen können. Die letzten 18 Jahre hatte der Großklub allesamt in der Champions League gespielt, beim bisher letzten Auftritt in der "Hölle", wie die heimische Presse die Europa League für Barca nannte, gab es 2004 ein Achtelfinal-Aus gegen Celtic Glasgow. Im "Spiel auf Champions-League-Niveau", wie es Trainer Xavi vor dem Match erwartet hatte, schwangen sich die Katalanen nun mit einer imposanten Leistung zum Favoriten auf.

Russischer Meister scheidet aus

Betis Sevilla reichte im Parallelspiel ein 0:0 gegen Zenit St. Petersburg, da der spanische Klub das Hinspiel 3:2 gewonnen hatte. Mit Zenit verabschiedete sich der letzte russische Klub aus dem Wettbewerb. Anders als beispiels weise in der Basketball-Euro League, wo das Spiel zwischen dem FC Bayern München und ZSKA Moskau kurzfristig verschoben wurde, hatte der Beginn des Krieges am Abend noch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Wettbewerbe der UEFA. Vor dem Spiel war es vor dem Stadion zu Protesten gegen den russischen Angriff auf die Ukraine gegeben.

Konsequenzen hatte der nun offen kriegerische Konflikt lediglich für St. Petersburgs ukrainischen Innenverteidiger Yaroslav Rakitsky. Der Stammspieler, der zuvor sowohl in den sechs Champions-League-Spielen Zenits in dieser Saison als auch im Hinspiel von Beginn an gespielt hatte, kam beim Aus der russischen Meisters nicht zum Einsatz. Bei Instagram hatte er nur wenigen Stunden vor Anpfiff der Europa-League-Partie von Zenit bei Betis Sevilla einen dringenden Appell an die russische Führung gerichtet: "Ich bin Ukrainer! Frieden in der Ukraine! Stoppe den Krieg!"

Das Ausscheiden Zenits, das mehrheitlich dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört, dürfte für Erleichterung und Planungssicherheit sorgen. Am Nachmittag hatten schon die Basketballer des FC Barcelona verkündet, den für Donnerstag geplanten Flug zum EuroLeague-Spiel in St. Petersburg nicht anzutreten. Die UEFA wird in einer Sondersitzung am Freitag auch formell beschließen, dass das Champions-League-Finale entgegen der ursprünglichen Ansetzung nicht in St. Petersburg stattfinden wird.

In den Spielen am frühen Abend hatten Atalanta Bergamo, der FC Porto und der FC Sevilla das Achtelfinale erreicht. Atalanta hatte wenig Mühe, schlug Gastgeber Olympiakos Piräus mit 3:0 (1:0) und hatte bereits im Hinspiel 2:1 gewonnen. Bergamos ukrainischer Stürmer Ruslan Malinovskyi war in der zweiten Hälfte zu großer Form aufgelaufen und entschied das Spiel für den Ex-Klub des deutschen Nationalspielers Robin Gosens - per Doppelpack und einem Traumtor. Seine Treffer feierte Malinovskyi mit einer klaren Botschaft: "No War in Ukraine" (Kein Krieg in der Ukraine) stand in großen Lettern auf einem Shirt, das er beim Jubeln präsentierte.

Sevilla verlor zwar 0:1 (0:0) bei Dinamo Zagreb, hatte das Heimspiel aber 3:1 gewonnen. Porto kam bei Lazio Rom zu einem 2:2 (1:1) und ist dank des 2:1-Sieges im Hinspiel eine Runde weiter.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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