"Eine Mammutaufgabe" Dutt soll den VfB Stuttgart retten
06.01.2015, 13:44 Uhr
Nicht zu den Kickers, sondern zum VfB: Robin Dutt kehrt zurück nach Stuttgart.
(Foto: dpa)
Abstiegskampf kennt er ja, also heuert Robin Dutt, zuletzt noch beim SV Werder Bremen, nun beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart an. Allerdings nicht als Trainer, sondern als Sportvorstand. Huub Stevens muss sich also keine Sorgen machen. Oder etwa doch?
In Bremen gescheitert, in Stuttgart der neue Heilsbringer: Robin Dutt soll den VfB als Sportvorstand aus der anhaltenden Krise und in der Fußball-Bundesliga wieder nach oben führen. Der 49-Jährige trägt bei den Schwaben, 2007 noch deutscher Meister, zusammen mit Trainer Huub Stevens nun die Hoffnung auf bessere Zeiten.
Allerdings ist Dutt bemüht, die Erwartungen nicht zu groß werden zu lassen. "Das ist eine Mammutaufgabe, eine Herkulesaufgabe. Es gibt Handlungsbedarf, sonst würde der VfB nicht da stehen, wo er steht. Wir haben eine knallharte Rückrunde vor uns, das wird nicht einfach." Sein Einfluss beim Tabellen-15. der Bundesliga sei kurzfristig nur bedingt. "Ich werde mich total auf Huub verlassen. Die Zeit läuft uns davon", fügte der neue starke Mann beim VfB an. Man müsse mit "großen Worten" vorsichtig sein, "es ist besser, Taten folgen zu lassen".
Dutt tritt beim VfB die Nachfolge des im September entlassenen Fredi Bobic an und erhält einen Vertrag bis Dezember 2018. "Robin Dutt hat uns in den Gesprächen inhaltlich sehr überzeugt, das ist genau das, was wir wollen und brauchen", sagte VfB-Präsident Bernd Wahler. Dutt war im Oktober als Trainer bei Werder Bremen entlassen worden.
Nachhaltige positive Entwicklung und so
Es ist Dutts erste Station als Vereinsfunktionär, von August 2012 bis April 2013 war der gebürtige Kölner als Sportdirektor jedoch schon beim Deutschen Fußball-Bund aktiv. Dutts Hauptaufgabe in Stuttgart wird nicht nur darin bestehen, sportlich die Wende herbeizuführen, sondern auch die derzeit schlechte Stimmung im Umfeld des VfB zu drehen. Für die teils massive Kritik habe er durchaus "Verständnis", sagte er. Seit dem Titel 2007 habe es drei Präsidenten, drei Sportvorstände und einige Trainer gegeben, "da ist es doch klar, dass die Leute nicht hurra rufen".
Grundsätzlich will Dutt beim VfB die Bereiche Jugend, Scouting und Profis "besser verzahnen", um die Voraussetzungen für eine "nachhaltige positive Entwicklung zu schaffen". Erst einmal werde er jedoch viel sprechen, insbesondere mit Stevens, "um zu sehen, wo Bedarf ist". Gleichzeitig machte der neue Sportvorstand angesichts der angespannten Finanzlage beim VfB deutlich, dass "keine großen Sprünge" möglich seien. Keinen Druck macht sich Dutt bei der Personalie Stevens, der im November für Armin Veh gekommen war und bis Saisonende unter Vertrag steht. "Huub gibt die Marschrichtung vor. Wir werden in aller Ruhe einen Fahrplan entwickeln."
Beim DFB hatte Dutt als Manager aufgegeben, weil er wieder als Trainer auf dem Platz stehen wollte. Einen Widerspruch sieht er nicht darin, jetzt wieder den Kurs gewechselt zu haben. Natürlich gebe er ein paar Dinge auf. Aber der Unterschied zum DFB sei: "Es bleibt die Kabine, der Platz, die Atmosphäre am Spieltag, die Zusammenstellung einer Mannschaft." Wahler, der bei vielen Fans auch in der Kritik steht, hat großes Vertrauen in Dutt. Für den Sommer kündigte er jedoch weitere "richtungweisende Personalentscheidungen im Vorstand" an. So wird der langjährige Finanzvorstand Ulrich Ruf zum 30. Juni sein Amt aufgeben.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa