Fußball

Union Berlin setzt auf Eta Experten überhäufen erste Co-Trainerin der Liga mit Lob

Marie-Louise Eta (l.) bereitet Union Berlin darauf vor, den Negativlauf zu beenden.

Marie-Louise Eta (l.) bereitet Union Berlin darauf vor, den Negativlauf zu beenden.

(Foto: IMAGO/Funke Foto Services)

Champions-League-Siegerin, U20-Weltmeisterin und jetzt die erste Co-Trainerin der Bundesliga-Geschichte. Marie-Louise Eta steht bei Union Berlin im Blickpunkt. Wie lange sie Teil der Rettungscrew beim Tabellenletzten sein wird, ist noch unklar. Doch bereits jetzt durchbricht sie Grenzen.

Marie-Louise Eta war sofort mittendrin. Im ersten Training als Co-Trainerin von Union Berlin baute sie akribisch die Übungen auf, diente als Anspielstation bei Passübungen und tauschte sich eng mit Interimscoach Marco Grote aus. Die 32-Jährige rückt in der sportlichen Notlage der Köpenicker plötzlich und unverhofft in den Fokus - und schreibt als erste Übungsleiterin in über 60 Jahren Bundesliga Geschichte.

"Endlich ist der Tag gekommen, dass wir eine Frau sehen in der Männerdomäne Fußball. Sie wird sicherlich auch inhaltlich sehr viel mitgestalten bei Union", sagte die frühere deutsche Meisterin und Sky-Expertin Julia Simic über die Pionierin: "Sie hat qualitativ definitiv die Expertise, diese Rolle auszufüllen."

Erstmals so richtig gefordert wird Eta im wegweisenden Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de), in dem sie nach dem Aus des langjährigen Erfolgscoachs Urs Fischer mit großer Wahrscheinlichkeit neben Grote auf der Bank sitzen wird - und sich damit einen Traum erfüllt.

Denn schon als Kind konnte sie "keine Sekunde ohne den Ball sein". Ihr großer Wunsch? "Im absoluten Topbereich als Trainerin meinen Teil dazu beitragen, erfolgreich zu sein", erzählte Eta noch vor wenigen Monaten in einer ZDF-Dokumentation. Nun ist der Tag gekommen, der für die gebürtige Dresdnerin den Höhepunkt eines steten Aufstiegs darstellt.

Beförderung schlägt hohe Wellen

Nachdem Eta als Spielerin unter anderem die Champions League und den U20-Weltmeistertitel gewonnen hatte, begann ihr Weg als Trainerin in der Jugend von Werder Bremen und führte über die DFB-Juniorinnen zur U19 von Union. Ihre Beförderung in die Bundesliga schlug medial hohe Wellen - sogar so hoch, dass Fußball-Nationalspieler Kevin Schade sich von seinem Berater Maik Barthel trennte, der sich abfällig über Eta geäußert und ihr indirekt die Kompetenz abgesprochen hatte.

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Doch die Anzahl der Fürsprecher für die Fußball-Lehrerin mit Pro-Lizenz ist deutlich größer. "Mich freut es eigentlich", sagte Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch, der die 32-Jährige nicht persönlich kennt. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme ist sich sicher, dass Eta "ihren Weg in der Bundesliga auch weitergehen" wird.

Erstmal steht aber das Tagesgeschäft an, und das birgt in Köpenick Brisanz genug. Nach 14 Spielen ohne Sieg und dem Aus von Klub-Ikone Fischer brauchen die Berliner als Tabellenschlusslicht dringend Punkte. Präsident Dirk Zingler traut Grote und Eta die Betreuung der Profi-Mannschaft in "den nächsten Tagen oder Wochen" jedenfalls zu - bei Erfolg vielleicht ja sogar länger.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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