Namhafter Helfer für Coach Kovac Hoeneß bestätigt: FC Bayern holt Hansi Flick
23.06.2019, 18:14 Uhr
Einst Assistent beim DFB-Team unter Joachim Löw, demnächst beim FC Bayern: Hansi Flick (l.).
(Foto: dpa)
Nach gut einjähriger Auszeit kehrt Hansi Flick ins Fußball-Business zurück, und zwar ganz prominent. Der frühere Löw-Assistent steigt als Co-Trainer bei Rekordmeister FC Bayern ein, für den erst einst kickte - als Wunschkandidat des Münchner Coaches Niko Kovac.
Bei Spieler-Transfers gibt es noch keine Neuigkeiten vom FC Bayern, bei der Besetzung der vakanten Co-Trainerstelle schon. Bayern-Trainer Niko Kovac setzt in München künftig auf die Unterstützung von Joachim Löws wichtigstem Helfer beim WM-Triumph von Rio de Janeiro. Das schon länger angebahnte Engagement von Hansi Flick ist perfekt, bestätigte Präsident Uli Hoeneß, der die Verpflichtung ausdrücklich lobte: "Das ist eine sehr gute Entscheidung, weil wir einen Mann brauchen, der mit der Jugend arbeitet und der integriert. Das war ein ausdrücklicher Wunsch von Niko Kovac." Laut "Kicker" erhält der langjährige Löw-Assistent beim FC Bayern einen Zweijahresvertrag. Beim Trainingsauftakt am 8. Juli soll der 54-Jährige bei den Münchnern dabei sein.

Hansi Flick (2.v.r.) bringt Münchner Stallgeruch mit. Das Bild zeigt ihn mittendrin bei den feuchtfröhlichen Meisterfeierlichkeiten in der Saison 1988/89.
(Foto: imago/Fred Joch)
Flick wird in München Nachfolger von Routinier Peter Hermann, der die Bayern nach der Saison verlassen hatte. Flick kehrt damit nach rund 17 Monaten wieder ins Fußball-Geschäft zurück. Bis Februar 2018 war er bei 1899 Hoffenheim Geschäftsführer. Als Profi spielte er von 1985 bis 1990 beim FC Bayern. Er bringt also die in München gerade auch von Präsident Uli Hoeneß so gerne gesehene Club-Vergangenheit mit. Flick lief in 104 Liga-Partien auf und wurde mit den Münchnern viermal Meister. 1987 stand er im verlorenen Finale im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Porto (1:2) in Wien auf dem Platz.
Der weltmeisterliche Assistent
Als Trainer rückte Flick besonders an der Seite von Löw in den Fokus. 2006 holte ihn Löw von Red Bull Salzburg zum DFB. Er machte ihn zu seinem Assistenten, nachdem er selbst von diesem Posten kommend den Chef-Job von Jürgen Klinsmann übernommen hatte. Bis 2014 dauerte diese Aufgabenteilung an und wurde mit dem WM-Triumph in Rio de Janeiro gekrönt. Flicks Wirken hatte am vierten deutschen WM-Sieg wichtigen Anteil.
Anschließend wurde Flick zum DFB-Sportdirektor befördert. Überraschend verließ er im Januar 2017 den Verband und gönnte sich eine Auszeit, bevor er im folgenden Sommer in Hoffenheim Geschäftsführer wurde. Dort hatte er von 2000 bis 2005 schon als Trainer gearbeitet.
Kompetent und loyal - sagt Löw
Ein Engagement in München hatte sich zuletzt abgezeichnet, unter anderem gab es laut "Bild"-Zeitung bereits ein Treffen. Flick wird neben Robert Kovac, dem Bruder des Cheftrainers, ein weiterer Co-Trainer bei den Münchnern werden. Für das Torwarttraining waren in der abgelaufenen Saison Toni Tapalovic und Tom Starke zuständig.
Löw hatte Flick erst kürzlich gelobt und sich zu den Gerüchten um den Bayern-Job geäußert. Er könne sich "vorstellen, dass diese Rolle für Hansi interessant sein könnte", sagte der Bundestrainer. Flick habe beim DFB "eine sehr gute Arbeit geleistet, außerdem hat er eine Bayern-Vergangenheit", sagte Löw. "Er hatte eine gute Art und war bei den Spielern und Betreuern höchst akzeptiert. Vor allem aufgrund seiner Kompetenz und seines Umgangs mit Menschen." Er habe in der gemeinsamen Zeit bei der DFB-Elf immer gewusst, dass Flick "total loyal" sei.
Quelle: ntv.de, Christian Kunz und Arne Richter, dpa