Kein Verständnis für Boss Hainer Matthäus warnt Bayerns Tuchel wegen Müller
16.05.2023, 07:10 Uhr
Unter Thomas Tuchel ist Thomas Müller längst kein unumstrittener Stammspieler mehr.
(Foto: dpa)
Die Diskussionen um die Rolle von Thomas Müller beim FC Bayern wollen einfach nicht verstummen. Nun schlägt sich auch Experte Lothar Matthäus klar auf die Seite des 33-Jährigen. Auf Müller dürfe Trainer Thomas Tuchel nicht verzichten, auch um sich selbst zu schützen.
Lothar Matthäus rät Bayern-Coach Thomas Tuchel, im Finale des spannenden Meisterschaftskampfes unbedingt auf Thomas Müller zu setzen. "Ich sehe keinen in dieser Mannschaft, der diese Ausstrahlung, dieses Anführer-Gen in sich hat. Manchmal muss man als Trainer auch gegen seine Überzeugung aufstellen, und zwar dann, wenn es darum geht, kurzfristig ein Ziel zu erreichen", sagte der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne.
Auf den 33 Jahre alten Müller könne der deutsche Rekordmeister, der vor den letzten beiden Saisonspielen einen Punkt vor Borussia Dortmund liegt, nicht verzichten. Wenn Tuchel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) Müller gegen RB Leipzig draußen lasse und die Bayern nach dem 33. Spieltag weniger Punkte auf dem Konto hätten als Dortmund, "wird die Stimme des Volkes, der Fans und der Bosse sehr laut werden. Und ich glaube nicht, dass sich Tuchel das antun möchte", sagte Matthäus.
"Bei mir würde Müller immer spielen"
Schon am Sonntagabend hatte Matthäus in der Sendung Sky90 eifrig für Müller geworben. "Er gehört nicht nur aufgrund der Form, sondern auch aufgrund seiner Persönlichkeit von Anfang an in diese Mannschaft. Joshua Kimmich, Serge Gnabry oder Kingsley Coman könnten aktuell die Mannschaft nicht führen, "die sind mit sich selbst beschäftigt", ergänzte Matthäus: "Deswegen würde bei mir Müller immer spielen."
Mitten in der Saison könnte man eventuelle Punktverluste oder Niederlagen kompensieren, so Matthäus in seiner Kolumne. Auch könne er Tuchel dahin gehend verstehen, dass er auf den jeweiligen Positionen Spieler mit besseren Veranlagungen habe. "Aber jetzt sind es nur noch zwei Spiele und da müssen die wichtigsten Leistungsträger auflaufen. Und Thomas ist einer, wenn nicht gar der wichtigste Spieler", sagte der 62-Jährige.
Müller, laut Matthäus eine der größten Legenden des FC Bayern und des deutschen Fußballs, kam unter Tuchel häufig nicht in der Startelf zum Einsatz. Beim 6:0 am Samstag gegen den FC Schalke 04 war er von Beginn an dabei, erzielte ein Tor und zeigte eine starke Leistung. Dass Bayern-Präsident Herbert Hainer nach dem 1:0 durch Müller gegen Schalke gesagt hatte, dass der 33-Jährige unverzichtbar sei, "war nicht ganz so clever", meinte Matthäus. "Der Präsident sollte dem Trainer nicht öffentlich in die Aufstellung reden. Das gehört nicht zu seinem Job und ist schon wieder ein Fass, das unnötig aufgemacht worden ist."
Quelle: ntv.de, tno/dpa