Werder will Profi loswerden Naby Keita meldet sich aus der Verbannung - und will irgendwann reden
18.10.2024, 11:18 Uhr
Naby Keita wird nicht mehr für die Profis des SV Werder Bremen auflaufen.
(Foto: picture alliance / nordphoto GmbH)
Der SV Werder Bremen verpflichtet einst Naby Keita, es ist einer der größten Transfers der Klubgeschichte. Doch schnell geht alles den Bach runter, der vorläufige Höhepunkt ist eine Suspendierung. Nun darf der einstige Topstar wieder trainieren - und er meldet sich aus der Verbannung.
Naby Keita war einst einer der schillerndsten Transfers des SV Werder Bremen, dann geht schnell alles schief: Der Mittelfeldspieler, vom großen FC Liverpool an die Weser gewechselt, kommt kaum zum Einsatz, ist ständig verletzt. Im Finale der vergangenen Saison weigert sich der Profi, dem ein Bankplatz gedroht hätte, in den Bus zum Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen zu steigen. Es war der vorläufige Höhepunkt eines ärgerlichen Missverständnisses: Trainer Ole Werner verbannte Keita aus dem Profikader. Ein Transfer kam im Sommer nicht zustande, mit Blick auf die nächste Transferchance im Winter trainiert der ehemalige Leipziger inzwischen bei den Werder-Amateuren.
"Es ist sehr gut und wichtig für Naby, dass er mit einer Mannschaft trainieren kann", erklärte Sportchef Clemens Fritz gegenüber der "Deichstube" die Maßnahme und betonte: "Eine Rückkehr zu den Profis ist aus bekannten Gründen kein Thema." Man denke nur "an den Winter, wo wir eine Lösung anstreben." Der Vertrag Keitas läuft noch bis Sommer 2026.
"Niemand ist perfekt"
Nun meldet sich Keita aus der Verbannung: "Über den Vorfall im Bus werden wir eines Tages sprechen müssen, aber jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein Profi bin und nicht undiszipliniert", sagt Keita dem "Guardian". Und räumt ein: "Trotz allem habe ich mich schon vor dem Ende der letzten Saison bei der Gruppe entschuldigt, denn wir sind alle Menschen und niemand ist perfekt."
Einverstanden sei er nicht, wie man ihn behandelt habe. "Ich hatte die Option, in Liverpool zu bleiben, wollte nach fünf Jahren aber woanders mehr Spielzeit bekommen. Ich hatte zahlreiche Angebote, habe mich aber für Bremen entschieden, weil ich Deutschland bereits kenne. Außerdem haben mich der Trainer und das Management überzeugt." Keita, der 2018 für 60 Millionen Euro von RB Leipzig nach Liverpool gewechselt war, kam ablösefrei an die Weser. Letztlich lief der 29-Jährige für Werder Bremen nur fünfmal in der Bundesliga auf - und stand dabei 107 Minuten auf dem Platz. "Wenn ich das Geld gewollt hätte, hätte ich woanders als in Bremen unterschrieben."
"So ist das Leben eines Fußballers"
Beim FC Liverpool spielte Keita fünf Jahre, unter Jürgen Klopp gewann er die Champions League und wurde englischer Meister, kam aber verletzungsbedingt auch nur zu 49 Startelfeinsätzen. "Ich wollte jedes Spiel spielen, aber leider hatte ich viele Verletzungen, die mich daran hinderten, mehr zu geben als ich es konnte", sagte der Guineer, der bei den Olympischen Spielen von Paris seine Mannschaft als Fahnenträger anführte. "Aber so ist das Leben eines Fußballers. Ich habe alles getan, um jederzeit für die Mannschaft da zu sein, aber leider gehören Verletzungen zu unserem Job."
Nun trainiere er eben bei der U23 des Klubs und versuche, den Nachwuchsspielern zu helfen. Seine eigenen Ambitionen hat Keita nicht begraben: "Ich trainiere und warte ab, was die Zukunft bringt. An dem Tag, an dem ich merke, dass mein Körper nicht mehr mitmacht, werde ich aufhören, aber im Moment fühle ich mich gut. Ich habe noch ein paar Jahre, die ich dem Fußball geben kann."
Quelle: ntv.de, ter