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"Es gibt keinen Zweifel daran" PSG-Coach Luis Enrique nimmt historische Pleite auf sich

Luis Enrique setzte auf vier Stürmer. Sein Team kassierte vier Tore.

Luis Enrique setzte auf vier Stürmer. Sein Team kassierte vier Tore.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Wer hätte das gedacht? Der französisch-katarische Gigant Paris Saint-Germain geht beim Saudi-Klub Newcastle United mit 1:4 unter. Danach wird auf Pariser Seite vor allen Dingen die Taktik hinterfragt. Trainer Luis Enrique erkennt seinen Fehler. Die Gastgeber feiern hingegen ihre "epische Nacht".

Was für ein Ergebnis im St. James' Park in Newcastle. Im auf europäischem Boden ausgetragenen Duell um die Arabische Halbinsel zwischen Newcastle United (Saudi-Arabien) und Paris Saint-Germain (Katar) waren die Gäste mit Firmensitz in der französischen Hauptstadt chancenlos. Sie gingen mit 4:1 unter und müssen nun in der sogenannten "Todesgruppe" der Champions League sogar um das Weiterkommen zittern.

Die Pleite in Englands Norden war zudem die höchste Niederlage von PSG in der Gruppenphase der Königsklasse seit der Übernahme des einstigen Traditionsklubs durch Katar vor zwölf Jahren. Mit nunmehr drei Punkten steht der französische Meister in der Gruppe F hinter Newcastle auf Rang zwei. Dahinter lauern die noch tor- und sieglosen AC Mailand und Borussia Dortmund. Zwischen dem deutschen Vizemeister und dem saudischen Top-Klub aus Englands Norden liegen nach zwei Spielen drei Punkte.

Ex-Bayern-Star: "Hat der Trainer zu entscheiden"

"Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel werden würde", sagte der Ex-Bayer Lucas Hernández nach dem Spiel bei Canal+. Der französische Weltmeister ging auch auf die umstrittene Taktik von Luis Enrique ein. Der spanische Trainer hatte das Mittelfeld nahezu komplett aufgeben und stattdessen mit Superstar Kylian Mbappé, dem portugiesischen Nationalspieler Gonçalo Ramos und den Ex-Bundesliga-Stars Randal Kolo Muani und Ousmane Dembélé komplett auf Angriff gesetzt. "Das hat der Trainer zu entscheiden. Wir haben versucht, sie in der Defensive zu beschäftigen, aber es hat funktioniert."

Der frühere Barcelona-Trainer Luis Enrique nahm die Niederlage, wohl auch in Erwartung der auf ihn in den nächsten Tagen einprasselnden Kritik, auf seine Kappe: "Es gibt überhaupt keine Zweifel daran, dass ich dafür verantwortlich bin", sagte er auf seine umstrittene Taktik angesprochen. Trotzdem schob er die Niederlage auch auf Pech. "Das sind einfach schwierige Spiele für einen Trainer", sagte er bei Canal+ und zog Dembélés Chance in der fünften Minute als Beweis für seine Theorie heran. Die lautete ausgesprochen so: "Ich glaube wirklich, dass das Ergebnis heute ein wenig unfair ist, aber nicht komplett. Gratulation an Newcastle. Sie haben guten Fußball gespielt, aber das Ergebnis fällt zu hoch aus."

Newcastle kann kaum glauben, dass jetzt der BVB kommt

Zwei Jahre nach der Übernahme von Newcastle United durch den saudischen Staatsfond PIF ist Newcaslte United unterdessen auf der Überholspur, obwohl massive Investments in Superstars bislang ausgeblieben sind. Trainer Eddie Howe, den die neuen Eigentümer aus der Arbeitslosigkeit holten, hat mit für englische Verhältnisse normalen Transfers den Klub aus dem Abstiegskampf in die erweiterte Spitze der Premier League geführt. Am Mittwoch konnte er sich auf Spieler verlassen, die zum Zeitpunkt der Übernahme keine größere Rolle in England spielten.

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Die beiden "Locals" Sean Longstaff und Dan Burn trugen sich neben Miguel Almiron und Fabian Schär in die Torschützenliste ein. Beide hatten sich 2021 nicht erträumt, jemals mit Newcastle in der Champions League zu spielen. Longstaff hatte mit seinem Abschied gerechnet und der damals bereits 29-jährige Burn pendelte bei Brighton zwischen Ersatzbank und Startelf. Dann wechselte er zurück in seine Heimat und erfüllte sich einen Lebenstraum.

Das Duo bescherte den Magpies das, was der "Guardian" eine "epische Nacht im St. James' Park" nannte. "Es ist komplett surreal, dass Burny und ich hier treffen. Viele haben uns hier nicht mehr gesehen. Ich bin so stolz aus Newcastle zu sein, ich bin komplett außer mir vor Freude." So wie sein Mitspieler Burn, der mittlerweile 31 ist. "Ich bin immer noch sprachlos", sagte der nach dem Spiel. "Es ist wie ein Traum. Ich warte darauf, dass mich jemand aufweckt und die Platze einfach zerplatzt. Jetzt geht es im nächsten Heimspiel gegen Dortmund. Ich kann es kaum glauben, dass ich 'nächste Spiel gegen Dortmund' sagen kann."

Quelle: ntv.de, sue

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