"Beste Tor, das ich je live sah" Rangers-Stürmer gelingt ein Wahnsinnstor
23.10.2020, 19:55 UhrKemar Roofe ist kein Spieler, der besonders nachhaltig im Bewusstsein von Europas Fußballfans verankert ist. Doch ein Schuss ändert das - und bringt auch einen Weltstar zum Schwärmen. Dem Stürmer der Glasgow Rangers gelingt in der Europa League etwas Großes.
Steven Gerrard ist eine englische Fußball-Legende, beim traditionsreichen FC Liverpool ist er ein Idol. Für die Reds absolvierte Gerrard 504 Partien, für die englische Nationalmannschaft lief er 114 Mal auf. Inzwischen ist der Champions-League-Sieger von 2005 Trainer der großen Glasgow Rangers. Der Mann hat vieles gesehen, viel erlebt - und selbst als Profi rund 150 Tore erzielt. Was sein Stürmer Kemar Roofe aber in der Nachspielzeit des Europa-League-Spiels der Schotten gegen Standard Lüttich inszenierte, das hatte selbst Gerrard noch nicht erlebt.
"Keines meiner Tore waren in seiner Kategorie. Ich denke, es war ein Genie-Moment. Ich bin so glücklich, es seit Ende des Spiels bereits fünf- oder sechsmal gesehen zu haben", beschrieb der Trainer nach dem Spiel, was er wenige Minuten zuvor erlebt hatte. "Es ist wahrscheinlich das beste Tor, das ich je live gesehen haben. Und ich spiele professionellen Fußball seit 1988", schwärmte Gerrard weiter.
Was war passiert? Kemar Roofe, von Gerrard erst in der 74. Minute eingewechselt, eroberte beim Stand von 1:0 für sein Team tief in der eigenen Hälfte den Ball, setzte sich noch gegen drei Gegenspieler durch - und schoss den Ball von kurz vor der Mittellinie über Lüttichs Torwart Arnaud Bodart hinweg ins Tor. 49,9 Meter schickte Roofe den Ball durch die Luft - der weiteste Weg, den je ein Ball in der Europa League ins Tor nahm, wie die Statistikexperten von Opta ermittelten.
Der Torschütze selbst ahnte wohl, dass ihm da Großes geglückt war, immer wieder schaute er überrascht mit großen Augen aus der Jubeltraube der Rangers-Profis heraus. Dabei ist der 27-Jährige schon einmal als Kunstschütze verhaltensauffällig geworden: 2015 traf er für den englischen Drittligisten Oxford United bereits einmal aus immerhin 36,6 Metern Entfernung. Roofe war im vergangenen Sommer für fünf Millionen Euro Ablöse vom belgischen Spitzenverein RSC Anderlecht nach Glasgow gekommen.
Quelle: ntv.de, ter